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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> - Qualitätssicherung Seite 296<br />

III]. Folgende Kriterien sollten bei der Auswahl der Erkrankungen berücksichtigt werden<br />

[Lauterbach et al., 2001]:<br />

(1) Hohe Prävalenz der Erkrankung<br />

(2) Hohe Morbidität / Mortalität<br />

(3) Chronischer Verlauf und def<strong>in</strong>ierte Krankheitsstadien<br />

(4) Hohe Krankheitskosten<br />

(5) Messbarkeit kl<strong>in</strong>ischer und ökonomischer Ergebnisse<br />

(6) Varianz <strong>in</strong> der Versorgung<br />

(7) Vorhandense<strong>in</strong> evidenzbasierter Standards für Screen<strong>in</strong>g, Therapie und<br />

Weiterbetreuung<br />

Zur Def<strong>in</strong>ition der Versorgungsziele und der zu erreichenden Standards können, beispielsweise<br />

<strong>in</strong> Anlehnung an das Gutachten des Sachverständigenrats [SVR Gutachten<br />

2000 / 2001, Band III] Bereiche mit Über-, Unter- und Fehlversorgung für ausgewählte<br />

Erkrankungen identifiziert werden. Später können auch die Empfehlungen des<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsausschusses nach § 137e zugrunde gelegt werden. Dann sollten für<br />

jede der ausgewählten Erkrankungen drei bis vier evidenzbasierte Leitl<strong>in</strong>ien von den<br />

Spitzenverbänden festgelegt werden. Auf dem Boden dieser deutschen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

evidenzbasierten Leitl<strong>in</strong>ien können dann kassenübergreifende, e<strong>in</strong>heitliche<br />

und verb<strong>in</strong>dliche Versorgungsziele sowie entsprechende Standards def<strong>in</strong>iert werden.<br />

Die Def<strong>in</strong>ition kassen<strong>in</strong>dividueller Versorgungsziele und Standards sollte unbed<strong>in</strong>gt<br />

vermieden werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich das Problem von derzeit<br />

nicht vorhandenen Versorgungszielen und Standards zum Vorhandense<strong>in</strong> multipler,<br />

sich gegenseitig widersprechender Versorgungsziele und Standards verschiebt.<br />

Zum größtmöglichen Schutz vor Manipulation sollten von den Spitzenverbänden e<strong>in</strong>heitlich<br />

und geme<strong>in</strong>sam evidenzbasierte Kriterien def<strong>in</strong>iert werden, anhand derer das<br />

Vorliegen der Erkrankung durch den Hausarzt bzw. den e<strong>in</strong>schreibenden Arzt diagnostiziert<br />

werden kann. Diese Kriterien können deutschen bzw. <strong>in</strong>ternationalen, evidenzbasierten<br />

Leitl<strong>in</strong>ien entnommen werden.<br />

Zusätzlich kann e<strong>in</strong>e Prüfung der E<strong>in</strong>schreibung<br />

• durch e<strong>in</strong>en zweiten Arzt oder<br />

• durch den Mediz<strong>in</strong>ischen Dienst der Krankenkassen oder<br />

• anhand des Benchmark<strong>in</strong>gdatensatzes erfolgen.

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