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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Aufbau Seite 193<br />

Risikostratifizierung werden sie <strong>in</strong> unterschiedlicher Ausprägung angewendet. Für die<br />

Gruppe 2 wird das Basismodul <strong>in</strong> Abhängigkeit von nicht erreichten Zielwerten um<br />

spezifische Therapiemodule ergänzt (Abbildung 1). Dies schließt alle Maßnahmen<br />

zur Reduzierung von Risikofaktoren e<strong>in</strong>, die zu Komplikationen oder Folgeerkrankungen<br />

führen können. Für Gruppe 3 kommen zusätzlich zu den spezifischen Therapiemodulen<br />

komplikations- bzw. folgeerkrankungsbezogene Module h<strong>in</strong>zu. Für e<strong>in</strong>en<br />

Diabetiker wäre dies beispielsweise das Modul „Diabetisches Fußsyndrom“ oder „Diabetische<br />

Nephropathie“ (siehe Kapitel <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> bei ausgewählten Erkrankungen:<br />

Beispiel Diabetes mellitus).<br />

E<strong>in</strong> erfolgreiches <strong>Management</strong> des Patienten sollte neben der kl<strong>in</strong>ischen Risikostratifizierung<br />

auch den aktuellen kl<strong>in</strong>ischen Zustand (beispielsweise: Stabilisierungsphase<br />

nach Krankenhausentlassung aufgrund e<strong>in</strong>er schweren Hypoglykämie oder Infektion<br />

der Atemwege) und psychosoziale Faktoren berücksichtigen. Zu den psychosozialen<br />

Faktoren gehören z.B. das häusliche Umfeld des Patienten und se<strong>in</strong>e Fähigkeit,<br />

für sich selbst zu sorgen. Aufgrund dieser Faktoren kann z. B. e<strong>in</strong>e sorgfältige<br />

Planung zu e<strong>in</strong>er gestuften Weiterbetreuung und dem E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es Call Centers,<br />

e<strong>in</strong>es speziellen Krankheitskoord<strong>in</strong>ators oder e<strong>in</strong>er häuslichen Krankenpflege nach<br />

e<strong>in</strong>er Krankenhausentlassung führen. Für Patienten mit Herz<strong>in</strong>suffizienz und anderen<br />

chronischen Erkrankungen führen gestufte Weiterbetreuungskonzepte nach Kl<strong>in</strong>ikentlassung<br />

zu signifikanten Kostene<strong>in</strong>sparungen aufgrund niedrigerer Wiedere<strong>in</strong>weisungsraten<br />

und verbesserter Compliance [Rich, 1999a; Rich, 2001; Rich, 1999 b;<br />

Stewart et al., 1999a; Stewart et al., 1999b; Stewart et al., 1998; Roglieri et al., 1997;<br />

Hershberger et al., 2001; Jaarsma et al., 1999; Clark, 2001; Blue et al., 2001]. Im<br />

Basismodul stehen daher Arzt und Krankenkasse zur Verbesserung von Patientenversorgung<br />

und Patientencompliance Komponenten wie Krankheitskoord<strong>in</strong>ator,<br />

Schulung, Entscheidungsunterstützung, Rem<strong>in</strong>dersysteme, E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Selbsthilfegruppen<br />

oder Erstellung von <strong>in</strong>dividuellen Patientenempfehlungen zur Verfügung<br />

(Tabelle 3).

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