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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Er<strong>in</strong>nerungssysteme Seite 135<br />

E<strong>in</strong>e andere Möglichkeit bietet sich durch e<strong>in</strong>e Kooperation mit externen Dienstleistern,<br />

wie z.B. Call Center Unternehmen, an. Diese können im Auftrag der Kasse die<br />

operationale Durchführung des Rem<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>satzes übernehmen. Es besteht allerd<strong>in</strong>gs<br />

die Möglichkeit, dass der behandelnde Arzt um den Verlust se<strong>in</strong>er Autonomie<br />

fürchtet. Rechtliche Grauzonen wurden <strong>in</strong> jüngster Zeit durch E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung von<br />

Gesetzesänderugen ausgeräumt. Mit der Durchführung von Rem<strong>in</strong>dern im <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong> wird der <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Koord<strong>in</strong>ator bzw. e<strong>in</strong> externer<br />

Dienstleister nicht therapeutisch tätig, er gibt auch ke<strong>in</strong>e Therapieempfehlungen ab.<br />

Über die Rem<strong>in</strong>der werden lediglich Feedback bzw. Informationen dem Patienten<br />

und Arzt übermittelt, die ihn h<strong>in</strong>weisen bzw. er<strong>in</strong>nern, dass bestimmte Werte überschritten<br />

bzw. bestimmte Untersuchungen nicht durchgeführt wurden.<br />

Gefahren, die generell bei der Durchführung von Rem<strong>in</strong>dern zu beachten und wirksam<br />

vermieden werden sollten, s<strong>in</strong>d:<br />

• Die Schnittstellen Hausarzt/Facharzt/Krankenhaus/Patient werden fehlerhaft oder<br />

unkoord<strong>in</strong>iert mit Rem<strong>in</strong>dern unterschiedlicher Informations<strong>in</strong>halte bedient<br />

• Der Datenschutz wird nicht <strong>in</strong> allen Bereichen e<strong>in</strong>gehalten<br />

• Zur Steuerung und Auslösung von Rem<strong>in</strong>der werden ke<strong>in</strong>e standardisierten, evidenzbasierten<br />

Def<strong>in</strong>itionen von Zielwerten bzw. ke<strong>in</strong>e spezifischen Indikatoren<br />

der Prozess - und Ergebnisqualität verwendet<br />

• Die technische Ausstattung bei Sender und Empfänger erweist sich als störanfällig<br />

bzw. ist nicht kompatibel<br />

• Durch falsche, unvollständige und / oder nicht valide Daten wird über das Rem<strong>in</strong>der<br />

- System "falscher Alarm" angezeigt oder ausgelöst und damit Fehlentscheidungen<br />

getroffen [Hogan et al., 1995].<br />

Zusammenfassend kann e<strong>in</strong> systematischer E<strong>in</strong>satz von Er<strong>in</strong>nerungssystemen für<br />

den Arzt dazu beitragen, daß er die Anwendung evidenzbasierter Therapieleitl<strong>in</strong>ien<br />

im <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> konsequent und kont<strong>in</strong>uierlich durchführt. Damit können vor<br />

allem Bereiche von Unter- und Fehlversorgung <strong>in</strong> der Behandlung und <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch <strong>in</strong> der Prävention von Risikofaktoren chronischer Erkrankungen abgebaut werden.<br />

Für den Patienten kann e<strong>in</strong> auf das <strong>in</strong>dividuelle Patientenmanagement abgestimmter,<br />

gezielter und systematischer Rem<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>satz se<strong>in</strong>e aktive Rolle im verstärkten

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