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Disease Management in Deutschland

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Seite 47<br />

Die Vere<strong>in</strong>te Krankenversicherung spielte e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle <strong>in</strong> der Privaten Krankenversicherung<br />

bei der E<strong>in</strong>führung von <strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> Programmen. 1997<br />

legte sie als erste Private Krankenversicherung e<strong>in</strong> Programm für Asthmakranke auf,<br />

welches anfänglich als regionales Projekt <strong>in</strong> Bayern startete, aufgrund der Ergebnisse<br />

und des Erfolges aber seit 1999 bundesweit angeboten wird. Die Vere<strong>in</strong>te führte<br />

das Programm <strong>in</strong> Kooperation mit dem Gesundheitsdienstleister Innovacare (München)<br />

durch, die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch die Universität München.<br />

300 Patienten wurden <strong>in</strong> das Programm aufgenommen. Ziel war es, Asthmaanfälle<br />

frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln, die Schwere und<br />

Häufigkeit von Atemnotzuständen und Hustenattacken zu reduzieren, die Hilfsmittel -<br />

Compliance sowie die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.<br />

In den Inhalten des Programms setzte man v.a. auf <strong>in</strong>dividuelle persönliche Betreuung<br />

der Patienten. E<strong>in</strong>e gebührenfreie europaweite Hotl<strong>in</strong>e mit asthmageschulten<br />

Mitarbeitern wurde e<strong>in</strong>gerichtet. Der behandelnde Arzt wurde im aktiven Dialog mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen, die Behandlung mit ihm abgestimmt.<br />

Als Ergebnis konnten Asthmaanfälle mit akuter Atemnot um 58 %, asthmabed<strong>in</strong>gte<br />

Arbeitsunterbrechungen um 30 % reduziert werden. Kurzfristige Krankenhausaufenthalte<br />

(unter 20 Tagen) g<strong>in</strong>gen um 80 %, längere und kürzere Krankenhausaufenthalte<br />

zusammen um 62 % zurück, während sie <strong>in</strong> der Vergleichsgruppe sogar angestiegen<br />

s<strong>in</strong>d [O.V., Ärzte Zeitung - Onl<strong>in</strong>e vom 26.02.2001]. Basierend auf e<strong>in</strong>er Patientenbefragung<br />

der Programmteilnehmer stieg die Lebensqualität um 10 % an. Ebenfalls<br />

konnte die Hilfsmittel - Compliance der Patienten erhöht werden. So besasen<br />

(basierend auf Teilnehmerbefragungen) zu Beg<strong>in</strong>n an die Hälfte der Patienten e<strong>in</strong><br />

Peak- Flow- Meter, aber nur jeder zweite von diesen benutzte es auch. Am Ende<br />

maßen ca. 75 % der Teilnehmer regelmäßig ihren Peak– Flow Wert. Genauso wurde<br />

e<strong>in</strong> Asthmatagebuch anfänglich nur von 8 % der Teilnehmer geführt, am Ende führten<br />

es ca. 85 % [Schaumburg et al., 1999].<br />

Im Sommer 2000 startete die Vere<strong>in</strong>te Krankenversicherung basierend auf dem<br />

PROSIT ® - Projekt <strong>in</strong> Bayern e<strong>in</strong> zunächst für zwei Jahre geplantes Diabetes - Mo-<br />

dellprojekt zur <strong>in</strong>tegrierten Versorgung [http://www.prosit.de]. Ziel ist es, neben der<br />

Kostenwirksamkeit die Optimierung der Diabetesbehandlung und die Lebensqualität<br />

der Diabetespatienten zu verbessern, aber auch die Eigenverantwortung der Patienten<br />

zu stärken. Dabei steht <strong>in</strong> diesem Modellprojekt die <strong>in</strong>tegrierte Versorgung mit

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