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Disease Management in Deutschland

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<strong>Disease</strong> <strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> – Def<strong>in</strong>ition und Zielsetzung Seite 17<br />

1 Def<strong>in</strong>ition und Zielsetzung von <strong>Disease</strong><br />

<strong>Management</strong><br />

1.1 E<strong>in</strong>führung<br />

Durch die sich verändernde demographische Entwicklung ist <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> wie <strong>in</strong><br />

anderen Industrienationen mit e<strong>in</strong>er Zunahme chronischer Erkrankungen zu rechnen.<br />

Die Schätzungen zur steigenden Prävalenz des Diabetes Mellitus <strong>in</strong> Europa/<br />

<strong>Deutschland</strong> beispielsweise liegen bei ca. 7-8% <strong>in</strong> der Erwachsenenbevölkerung [Alberti<br />

et al., 1998; Palitzsch et al., 1999; European Diabetes Policy Group, 1999]. Eigenen<br />

Erhebungen zufolge leiden <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> ca. 25% aller GKV-Versicherten an<br />

e<strong>in</strong>er oder mehreren der folgenden Erkrankungen: Asthma, Herz<strong>in</strong>suffizienz, Hypertonie,<br />

Koronare Herzerkrankung, Brustkrebs sowie Z.n. Apoplex [Lauterbach et al.,<br />

2001].<br />

Die Versorgung dieser chronisch kranken Patienten erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesundheitssystem,<br />

das durch e<strong>in</strong>e sektorale Gliederung und durch die überwiegende Ausrichtung<br />

se<strong>in</strong>er Organisationsstrukturen auf die Therapie akuter Krankheitsbilder gekennzeichnet<br />

ist. E<strong>in</strong> großer Teil der Regelversorgung chronisch Kranker wird daher von<br />

niedergelassenen (Haus-) Ärzten durchgeführt [Wagner et al., 1996], die aufgrund<br />

von Zeitdruck und Arbeitsbelastung kaum <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, sich mit den jeweils neuesten<br />

Informationen zur Therapie der verschiedenen Erkrankungen ause<strong>in</strong>ander zusetzen.<br />

Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil der Patienten ist zusätzlich an Schwerpunktpraxen und<br />

Spezialambulanzen angebunden, obwohl Studien zufolge Spezialisten eher auf dem<br />

aktuellen Stand des Wissens s<strong>in</strong>d und neue Verfahren auch rascher <strong>in</strong> die Regelversorgung<br />

umsetzen [McCulloch et al., 1998]. Werden Diabetiker von Diabetologen im<br />

Rahmen von systematischen Programmen betreut, so weisen die Patienten <strong>in</strong> der<br />

Regel bessere Ergebnisse bezüglich ihrer Diabetestherapie auf als Patienten der<br />

Regelversorgung beim Hausarzt. Unklar ist allerd<strong>in</strong>gs, ob die erreichten Ergebnisse<br />

der Versorgungsverbesserung nicht eher auf den systematischen Ansatz der Versorgung<br />

als auf die Betreuung durch e<strong>in</strong>en Spezialisten zurückzuführen s<strong>in</strong>d. So zeigten<br />

sich beispielsweise <strong>in</strong> der Betreuung von Diabetikern und Hypertonikern durch Allgeme<strong>in</strong>ärzte,<br />

<strong>in</strong>ternistisch tätige Hausärzte und spezialisierte Internisten nur wenige

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