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MARIEN pdf

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104<br />

Napoleon Bonaparte<br />

(1769 - 1821)<br />

Das war bei uns nicht der Fall. Im Gegenteil,<br />

ein „Revolutionär“ in diesem Geiste musste<br />

stets auf der Hut sein, denn ständig lauerte<br />

die Gefahr, dass diese hohen Werte in den<br />

verschiedensten Lebenslagen ins Gegenteil<br />

verkehrt und für andere Zwecke vereinnahmt<br />

wurden.<br />

In dieser Situation sah sich Pfarrer Gareis, als<br />

er nach Schwelm kam. Wie aus den Akten<br />

hervorgeht, war er sich wohl schon im Vorhinein<br />

bewusst, dass seine neue Aufgabe in<br />

Schwelm nicht so einfach auszufüllen und zu<br />

bewältigen war, wie es den Anschein hatte.<br />

Zur gleichen Zeit setzte Napoleon mit seinen<br />

Anordnungen und Gesetzen sowie mit seinen<br />

„Aushebungskommandos“ neue Maßstäbe.<br />

Er veränderte unser Gebiet und seine Bewohner,<br />

die sich zähneknirschend nicht nur dieser<br />

Aushebung beugten. Auch wenn in unserem<br />

Archiv über die Kriegs- und Besatzungszeit<br />

recht wenig berichtet wird, so bezeugen doch<br />

viele Dokumente anderer heimischer Archive<br />

das tagtägliche Leben, die Verwaltung, den<br />

Handel und das Leid in vielen Familien, wenn<br />

u. a. Lebensmittel knapp waren oder die Söhne<br />

zum Militär eingezogen wurden, um für<br />

Napoleon zu kämpfen. Sie berichten von Aufständen<br />

und Aufsässigkeit, von Knechtschaft<br />

und vom Soldatensein im Heere Napoleons.<br />

Am 18. Juni 1815 fand dann die Schlacht bei Waterloo statt, in der Napoleons Truppen<br />

endgültig geschlagen wurden. Die Niederlage führte zum Ende der napoleonischen Ära<br />

und zur Wiederherstellung legitimer Herrschaftsformen in Europa. Einem noch gut erhaltenen<br />

Dokument entnehmen wir ein Gebet der Soldaten aus dieser Zeit (1793), die<br />

auf den vielen Kriegsschauplätzen ihr Leben für ihren König hingaben.<br />

Pfarrer Raymund Limper, ehemaliger Klostergeistlicher, vorher Vikar zu Altenrüthen unweit<br />

Lippstadt, gebürtig von Rahrbach bei Olpe, war der 28. Pfarrer der Gemeinde. Er<br />

wurde 1815 Nachfolger des würdigen und gelehrten Pfarrer Gareis.<br />

„Seine Kräfte für die hiesige beschwerliche Pfarrstelle versagten dem guten und biederen<br />

Mann trotz aller Stärkungsmittel nach mehrjährigem Hiersein den Dienst. Er resignierte<br />

und starb in Rahrbach, seinem Geburtsorte a. 9.Juni 1835.“<br />

Laut unserer Pfarrstatistik gab es 1817 in der Stadt Schwelm 373 Katholiken, 2079 Protestanten<br />

und 383 Reformierte.<br />

Im Jahre 1821 wurden die deutschen Diözesen neu geordnet. Seit dieser Zeit gehörte<br />

Schwelm nicht mehr zum Erzbistum Köln, sondern zum Bistum Paderborn.

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