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MARIEN pdf

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Düsseldorf gab den Schwelmer Katholiken die Möglichkeit, die Neugründung der Gemeinde<br />

vorzubereiten. Der Urkundentext lautet wie folgt:<br />

Von Gottes Gnaden, Friedrich Wilhelm, Markgraf zu Brandenburg<br />

„Liebe Getreuen, demnach, wir mit unseres Herrn Vettern Durchlaucht des Pfalzgrafen<br />

zu Neuburg bei letzter in Duisburg gehaltenen Religions - Consens unter anderem auch<br />

dahin verglichen und verabschiedet haben, dass Vermög aufgerichteten Religionsrecess<br />

Artikel 5 und das in anno 1668 den 26. April ausgegangenen Edikt die Römisch<br />

Katholische in den Clevisch und märkischen Ländern allenthalben bei ihren Erbbegräbnissen<br />

unbeeintragtiget zu lassen auch von der evangelisch lutherischen und reformierten<br />

Pastoren und Predigern keine „Jura Stola“ ( Gebühren ) ihnen abgefordert, die Ehe<br />

Einsegnung und Kinder Taufe, jedweder bei seiner Religion zu getanen Prediger und<br />

Priester unbehindert zu suchen und vollziehen zu lassen, allerdings frei und ungehindert<br />

bleiben soll. Also ergeht unser gnädigster Befehl hiermit an Euch insofern auch an vertrauten<br />

Amt darüber allerseits steif und fest zu halten und nicht zu gestatten, dass ferner<br />

… die römisch Katholischen in seinen Erb Begräbnis tuobiert, sondern dabei ruhig zu<br />

lassen, einige Jura Stola neue Courant abgefordert, noch den Copulationen und Kindertaufen<br />

halber.... wider seine Religion beschwert, sondern jedermann allerdings frei gelassen<br />

werden, bei seinen römisch katholischen Anverwandten unbeeinträchtiget zu suchen<br />

und vollziehen zu lassen.<br />

Wir versehen uns dessen und bleiben euch in Gnaden gewogen<br />

Gegeben zu Kleve in unseren Religionsrath am 6. November 1670“<br />

Anfänge und Neugründung<br />

Dieser Begünstigung zufolge suchten die Katholiken abermals die zur Pfarrkirche gehörige<br />

Kapelle zu ihrem Gottesdienst zu erhalten. Da diese ihnen aber zu keinen Bedingungen<br />

eingeräumt wurde und der Kurfürst aber für eine neue Kirche Hilfe versprochen hatte,<br />

entschlossen sie sich zu einem Neubau. Die Herren von der Heese von Rauenthal,<br />

von Steel von Holstein auf Martfeld, Wylich Erlenbruch, Kirschkamp und Bottrop mit Beihilfe<br />

des Priors Nyburg im Beyenburger Kloster suchten darum beim Kurfürsten nach,<br />

eine neue Kirche bauen zu dürfen.<br />

Doch es dauerte noch bis zum 14. Juli 1682. An diesem Tage unterzeichnete der Kurfürst<br />

von Brandenburg die Genehmigungsurkunde zur Gründung unserer katholischen<br />

Gemeinde und erteilte ihr die Erlaubnis zum Bau von Kirche, Schule und Pfarrhaus. Verbunden<br />

mit der Genehmigung war eine Schenkung des Kurfürsten in Höhe von 1000<br />

Imperiale, „ … damit die Jugend nach katholischer Lehre sowohl im Glaubenswissen<br />

wie auch in der Lebensführung und im Glauben herangebildet werde“.<br />

Der ehrwürdige Pater Antonius Holtz, damals Pastor in Steinhaus bei Beyenburg, nahm<br />

am Fest des hl. Stephanus im Jahre 1682 die von dem Brandenburgischen Kurfürsten<br />

der römisch- katholischen Kirche bewilligte Besitzung in Empfang. Fortan hatte Schwelm<br />

seit seinem Bestehen zum ersten Mal zwei Glaubensgemeinschaften.<br />

Grundstückkauf, Urkunden, Siegel und Lageplan von 1707<br />

Nun ging alles recht schnell. Zwar wollte man zuerst an der Ravenschlagischen Behausung<br />

bauen (heute das Gebiet zwischen Kölner-, Süd– und Bergstraße), aber der Rat<br />

der Stadt war aus triftigen Gründen dagegen, wie aus der Genehmigungsurkunde zu<br />

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