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MARIEN pdf

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schen den beiden abgeschlossen wurde, der nicht vorenthalten werden sollte.<br />

Nach der Einleitung mit ausführlicher Darstellung der beiderseitigen Abstammung folgt<br />

das Versprechen zu alsbaldiger Eheschließung „mit öffentlichem Kirchengang" sowie<br />

frommem und friedlichem gemeinsamen Eheleben. Weiterhin benennt der „Herr Bräutigam"<br />

seiner „künftigen Frau Braut" seine Hochzeitsgabe („donatio propter nuptias"),<br />

nämlich das „Sattelgut zur Milspe mit angehörigen Kotten zur Vehn und in der Rahlenbeck,<br />

wie auch alle anderen appertinentien recht und gerechtigkeiten"; zu ihnen rechnet<br />

er auch das, was ihm möglicherweise später nach einem Tode seiner Brüder und<br />

Schwestern zukommen werde.<br />

Auf der anderen Seite widmet die „Fraw Brauth ihrem künfftigen Eheherrn" als Mitgift /„in<br />

dotem oder zu rechter Ehesteuer") „ihre habende gerefft und angereide Güter, actionen<br />

und Forderungen Kleinodien Silbergeschirr und baarschaften" und außerdem das, „was<br />

ihr noch von todt ihres abgegangenen Ehemanß Henrich Wilhelmen Alhausen zur Leibzucht<br />

gebühret".<br />

Danach folgt ein Abschnitt, in dem für den Fall festgelegt wird, dass „einer von beyden<br />

ohne Hinterlaßung bleibender ehelicher Leibes Erben vor dem anderen mit todt abgehen<br />

würde", dass die „fraw hochzeiterin" aus den Gütern ihres Mannes viertausend Reichstaler<br />

erben soll und bei ihrem eigenen früheren „verbleichen" aber soll der „Herr Hochzeiter"<br />

aus ihrer „verlassenschafft" dreitausend Reichstaler samt allen Mobilien erhalten.<br />

Wir erfahren hier also, dass Maria Magdalena Frowein sehr vermögend war. Interessant<br />

ist noch die Nennung in dem Schatzzettel des Jahres 1704, der sie als Besitzerin des<br />

heutigen Verwaltungsgebäudes der Brauerei ausweist.<br />

Als sie in die streng katholischen Familien Raitz von Frentz und Stael von Holstein einheiratete,<br />

trat Maria Magdalena vom reformierten zum katholischen Glauben über. Sie<br />

wird im alten Kirchenbuch als echt katholisch („vere catholica") bezeichnet.<br />

Das war wohl auch der Grund, dass sie sich verpflichtet sah, entsprechend ihrem Vermögen<br />

die katholische Kirchengemeinde finanziell zu unterstützen.<br />

Unser Archiv hat leider keine Aufzeichnungen von Höhe und Anzahl der Zuwendungen,<br />

doch für das Jahr 1713 findet sich in den Kirchenakten die allgemeine Feststellung, von<br />

ihr seien „viele Wolthaten" ausgegangen. Dabei wird ausdrücklich hervorgehoben, dass<br />

diese sowohl der Kirche als auch den Armen zugekommen seien. Des weiteren wird hinzugefügt,<br />

sie habe einen neuen Beichtstuhl gestiftet. Schließlich heißt in der ihre Beisetzung<br />

betreffenden lateinischen Kirchenbucheintragung (in Übersetzung): Von dem Vergelter<br />

der dieser Kirche seit langem erwiesenen vielfältigen Wohltaten möge sie die ewige<br />

Belohnung erhalten.<br />

Maria Magdalena Frowein starb am 18.5.1714 und wurde an der Seite ihres Mannes bestattet.<br />

Christina Maria de Stael von Holstein<br />

Aus dieser Zeit sei auch Christina Maria de Stael von Holstein benannt, die eine besondere<br />

Rolle spielte. Als wahrscheinlich älteste der vier Schwestern des Ehegatten der Maria<br />

Magdalena Frowein, war sie deren Schwägerin.<br />

Erstmals wird sie in dem am 9. Oktober 1669 geschlossenen „Interims-Vergleich zwi-<br />

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