MARIEN pdf

Nachzutragen wäre noch, dass viele Gemeindemitglieder erschüttert waren, als in der
Nacht vom 9. zum 10. November 1938 die jüdischen Synagogen in ganz Deutschland
brannten.
In vielen Regionen, so auch bei uns, drängten die Nationalsozialisten in der Folgezeit
immer mehr den kirchlichen Einfluss auch aus dem schulischen Erziehungssektor zurück.
Der Religionsunterricht wurde reduziert oder ganz aufgehoben, die Bekenntnisschule
dann endgültig in die sogenannte Deutsche Gemeinschaftsschule umgewandelt,
private höhere Schulen wurden abgebaut. Alle Kruzifixe mussten aus den Klassenzimmern
entfernt werden.
So protestierten am 28. März 1939 zwar die katholischen Schwelmer Eltern vehement
beim Bürgermeister gegen die Auflösung der katholische Volksschule und … dass die
katholischen Kinder zusammen mit den evangelischen, anderen gottgläubigen und nichtgläubigen
Kindern den 5 Gemeinschaftsschulen der Stadt zugeführt werden sollten.
Doch alles Protestieren half nicht.
Beim überwiegenden Teil des Kirchenvolkes und des Klerus führten diese Eingriffe
(Übergriffe) aber spätestens ab jetzt zu einer Klärung der „Fronten“: Die Erkenntnis
wuchs immer mehr, dass der NS-Staat mit seinen Aktivitäten auf die völlige Entkirchlichung
und Entchristlichung der Gesellschaft zielte.
So reagierten die Gläubigen auf die Einschränkungen und die Bedrohung ihres Glaubens
mehr und mehr mit einer intensiveren Beteiligung am kirchlichen Leben und brachten
dies bei öffentlichen Glaubenskundgebungen, Wallfahrten und Prozessionen demonstrativ
zum Ausdruck. Dieses bringt unsere alte Pfarrchronik klar zum Ausdruck.
Dunkle Wolken 1939 - der Anfang und gleichzeitig das Ende einer Zeiten- und Werteepoche
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