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MARIEN pdf

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Die 1557 gegossene 4. Glocke auf den Namen Maria wog 40 Zentner und war nach dem<br />

Urteil von Konrektor Peter Heinrich Holthaus eine der besten Glocken der Gegend. Die<br />

Inschrift verriet noch die Mundart der Glockengießer:<br />

Maria heiten ich , tzo dem deinst gotz roiffen Ich, de leiffendich verfrwen Ich, de doden<br />

bescrien Ich, blix und Donner verdriuen Ich , Johan van Collen guis mich anno dei<br />

MDXXXVII - .(Maria heiße ich, zum Dienst Gottes rufe ich, die Lebenden erfreue ich,<br />

die Toten beklage ich. Blitz und Donner vertreibe ich, Johann von Köln goss mich im<br />

Jahre des Herrn 1537).<br />

Nach nicht bestätigter Überlieferung soll die Kirche erst 1552 wieder eingeweiht worden<br />

sein. Der Vollständigkeit halber, möchte ich aber hier noch auf die 5. Glocke hinweisen.<br />

Es war die jüngste, die aber erst in der reformatorischen Zeit gegossen wurde. Diese<br />

Glocke hatte die Inschrift: Marc. XIII. v. 33 Vigilate, orate, nescitis enim quando tempus<br />

sit. Anno 1668. (Wachet und betet, denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.)<br />

Kommen wir noch einmal auf die nun neu gebaute Kirche zurück. Aus einer Abbildung<br />

der Grundrisszeichnung der Stadt Schwelm aus dem Jahre 1722 schließen wir mit gebotener<br />

Vorsicht, dass die Kirche ein Hallenkirchentyp war, der in unserer Region zu jener<br />

Zeit üblich war und letztlich auf ein Querschiff und einen besonderes Chor verzichtete.<br />

Jeweils an den Außenseiten waren 4 Stützpfeiler eingebunden. Der Turm war auf einem<br />

quadratischen Grundriss erbaut und besaß einen westlich Eingang mit Eingangshalle<br />

und Kreuzgewölbe. Bei der Kirche befand sich bis 1737 noch eine Kapelle, die, wie im<br />

Folgenden beschrieben, während der Reformationszeit Zankapfel zwischen Lutherischen<br />

und Katholiken werden sollte. Während des Neubaus der Kirche 1737 schreibt<br />

Peter Mennenöh 1739 über die alte Kirche:<br />

„ … sie hat gestanden in dem Winkel, wo die Kirche und der Turm zusammen stoßen<br />

nach den Mittagsseiten … es haben sich unterschiedliche Gewölbe darunter befunden,<br />

so voller toten Gebeine gewesen … „<br />

Die lutherische Kirche aus dem auf Seite 81 abgebildeten Stadtplan von 1722 (links)<br />

Lage der Kirchen Schwelms - Auszug aus Stadtplan von 1755 (rechts)<br />

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