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MARIEN pdf

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Nun kamen die vielen, vielen Wochen und Monate der harten Arbeit und Mühe mit Aufräumen,<br />

Trümmerbeseitigen, Rettung und Säuberung der anfallenden Ziegelsteine. Sie<br />

wurden zu vielen Tausenden für spätere Verwendung gesäubert und gestapelt. Viele<br />

Männer aus der Gemeinde, die noch keine neue Arbeit gefunden hatten, halfen und waren<br />

fast Tag und Nacht im Einsatz. Gut das es ein Marienhospital gab, das mit deftigem<br />

Eintopf den Hunger der Männer stillte.<br />

Weiter schreibt Pfarrer Peters: „ … da war es verständlich, das unser Warten und<br />

Schauen nach der eisernen Dachkonstruktion immer größer wurde. Am Namensfeste<br />

unserer Kirchenpatronin, dem 12. 9.1946 ging endlich mit der Ankunft des Eisenbahnwaggons<br />

vom Eisenwerk Zucho unsere Hoffnung in Erfüllung. In kurzen Wochen wurde<br />

nun unter der Leitung eines Montageleiters die Aufrichtung der Dachkonstruktion vollzogen,<br />

so dass am Freitag, den 4.10.1946 um 12.15 unter dem Geläut unseres kleinen<br />

Glöckleins der „Hebebaum“ aufgerichtet werden konnte.“<br />

Die Zimmererfirma Hoppe steckte sich nun das Ziel, bis zum Weihnachtsfeste die Schalung<br />

des Kirchendaches fertig zu stellen. Aber wieder war das Wetter gegen uns. Nicht<br />

nur der Einbruch starker Winterkälte gegen Mitte Dezember machte diesen Plan zunichte<br />

sondern auch die 4 Monate anhaltende strenge Kälte verhinderte die Außenarbeiten<br />

fast gänzlich. Darum wurde es Ostern 1947, bis Einschalung und Schließung des Kirchendaches<br />

vollendet war.<br />

Mit dieser Arbeit war dann, Gott sei Dank, der 1. Höhepunkt der Reparaturarbeiten<br />

glücklich überstanden. Nun konnte auch der Innenausbau beginnen, der wesentlich<br />

schneller vonstatten ging, da dieser nun von der Witterung nicht mehr abhängig war.<br />

Als erstes wurde zuerst das immerhin stark angegriffene Gewölbe des Kirchenchorraumes<br />

durch eine Eisenbetonkappe gefestigt und gesichert. Dann ging es an die großen<br />

Verputzarbeiten der 4 Kirchenwände. Da hierbei auch sehr viele fachliche Hilfskräfte eingesetzt<br />

werden mussten, waren Handwerker aus der Gemeinde besonders hochwillkommene<br />

Helfer. So rief Pfarrer Peters an einem Sonntag im Mai 1947 in allen Gottesdiensten<br />

zu einer großen Hilfsaktion freiwilliger Kräfte aus der Pfarrgemeinde auf.<br />

Und dieser Aufruf brachte besten Erfolg, besonders durch die Samstags-Großeinsätze.<br />

Die Zahl der bei den Reparaturarbeiten eingesetzten Baugruppen wurde immer größer:<br />

Da waren die Maurer und Zimmerleute. Sie hatten die Hauptarbeiten zu leisten. Ergänzt<br />

und abgelöst wurden sie durch Klempner, Installateure, Plattenleger, Anstreicher. Die<br />

Schreiner, Schlosser, Stuckateure und Maler vervollständigten die Reihe der beschäftigten<br />

Handwerker und die Glasermeister richteten sich für die Herstellung der bleiverglasten<br />

Kirchenfenster mit Gießerei schon im Oktober 1946 eine eigene Werkstatt an der<br />

Kirche ein. Es herrschte während vieler Wochen in der Kirche das rege Schaffen und<br />

Leben wie in einer Dombauhütte. Über allem stand Pfarrer Peters als „geistiger Leiter“.<br />

Er hatte vor allem die heute so erschwerte Aufgabe der Beschaffung von Material übernommen<br />

und die Besorgung der rechten Facharbeiter zur rechten Zeit, damit die Arbeiten<br />

zügig weiter gehen konnten. Da zu dieser Zeit der Josefs-Hof an Getreide, Vieh und<br />

Gemüse einen guten Ertrag erwirtschaftete, war die Beköstigung die geringste Sorge.<br />

Diese gemeinsame Beköstigung, vor allem am Mittagstisch und beim Samstaggroßeinsatz,<br />

war Dank des weiterhin kochenden Marienhospitals immer gesichert. Manch ein<br />

Helfer sagte zum Pfarrer: „Sorget dafür, dat vie wat inne Pinne krieget, dann löppet der<br />

Aufbau van’ne Kerke fast van alleene!“<br />

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