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MARIEN pdf

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entnehmen ist. Alternativ bot aber der damalige Bürgermeister Lackmann der Gemeinde<br />

ein ausreichendes Grundstück mit zwei Häusern und einen Gemüsegarten außerhalb<br />

der Stadtmauer am Grütertor, etwa dort, wo sich heute die Bahnhof- und Untermauerstraße<br />

kreuzen, an. Man wurde sich handelseinig, und so ging dieses Grundstück im<br />

Dezember des Jahres 1682 für 364 Imperiale in Gemeindebesitz über. Konrektor<br />

Holthaus schreibt dazu in seiner "Kirchen -und Schulgeschichte":<br />

„Nun kaufte die Gemeinde unter Mitwirkung der Brandenburgischen Beauftragten und<br />

eines Pfalz Neuburgischen Geschäftsführers, im Dezember 1682, von dem damaligen<br />

Bürgermeister Hildebrand Lackmann einen vor dem ehemaligen Grütertor gelegenen,<br />

zwei Häuser, einen Gemüse- und Baumgarten enthaltenen Platz für 364 Taler. Die Gebäude<br />

und Gründe wurden kraft des erwähnten Glaubensvergleichs von den landesherrlichen<br />

Abgaben befreit. Und hier wurde also die Kirche und das Schulhaus erbauet, so<br />

wie die Pfarrwohnurig und die mit der Schulmeisterstelle verbundene Küsterei eingerichtet."<br />

Die Urkunde (in unserem Archiv) zur Genehmigung des Kaufes hat folgenden Inhalt:<br />

„Seiner kurfürstlichen Durchlauchtigkeit zu Brandenburg, unseres gnädigen Herrn zu der<br />

Religions- Execution in der Grafschaft Mark , Abgeordnete Herren Commisari:<br />

Wir, Konrad Phillip von Romberg, Herr zu Bladenhorst, Brüninghausen und<br />

Colvenbruch, seiner Kurfürstlichen Durchlaucht geheimer Rath, Kleve und Mark, Justizrath<br />

und Hofgerichtspräsident Gerald Wennemar von der Reck zu Berge und Scheppen,<br />

Gerichtsherr zu Witten, und Gerald Lennig, dero rechten Doctor substituierter Richter zu<br />

Hamm adjungierter zu Buchum thun hiermit allermeniglicher kund und zu wissen, als in<br />

Schwelm zwischen dasiegen römisch Katholischen sodann Bürgermeister und Rath<br />

daselbst wegen Erhandlung Orts und Platzes, wo die kath. Kirche, Pastorat und Cüsteryhaus,<br />

wie auch Schule zu erbauen und katholischen Kirchhoffs zu aptieren, sich einige<br />

Difficultät ereignet in dem sie die römisch Katholischen zu dem End, die also genannte<br />

Ravenschlagische Behausung samt dazugehörigen Scheuer ledigen Platzes und Garten<br />

ausbesehen und zu Ersparung vielen Baukosten zu haben verlangt, Bürgermeister und<br />

Rath aber gemeldter Behausung als eine von den fürnehmsten der ganzen Stadt wegen<br />

großen Abgangs des Schatzes ( = Steuern ) und anderen bürgerlichen Lasten ad ad manus<br />

mortuas und geistliche Freyheit kommen zu lassen, hieraus Beschwerde gemacht,<br />

dabey eingewandt, dass die negst bey der Ravensschlagschen Behausung liegenden<br />

Plätzen dazu nicht gehörig, sondern verschiedenen Creditoren und der Stadt wegen<br />

rückständigen Schatzes afficiert und zuständig, und dahero verschiedene Örten und unter<br />

anderem eine dem Bürgermeister Hillebrand Lackmann zugehörige gleich für dem<br />

Grüterplatze gelegenen großen und kleinen Behausung sambt Garten, Grasblech und<br />

Baumgarten, welcher er, Bürgermeister Lackmann teils mit den Häusern und teils absonderlich<br />

nach und nach erkauft, teils auch mit seiner abgelebten Ehefrau Annen Maria<br />

Schacht geheyratet, laut anliegenden Extraktus Protokoli, in maßen also, wie beygefügt,<br />

zu sehen, haltend in Vorschlag genommem, dass demnach wie wohl sie die römisch Katholischen<br />

von der Ravenschlagschen Behausung nicht gerne abgestanden.<br />

Auf gutfinden und einrathen des Kurfürstlichen Pfälzischem Neuburgischen Commisarie<br />

herrn Doctorem Heyden, die Resolution genommen, wann der Bürgermeister Lackmann<br />

vorgemeldete Häuser cum apertinentis umb einen billigen Preiß abzustehen gemeinet,<br />

man Catholischen , teils den Erbkauf als dann zu suchen, nicht (weiter Seite 60)<br />

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