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MARIEN pdf

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So bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass mit den Worten: „… mit Stolz und<br />

Freude können wir auf unsere Fronleichnamsprozession zurückblicken“ nur gemeint sein<br />

kann: „Seht her, trotz aller Widerwärtigkeiten habt ihr es nicht geschafft, unsere Prozession<br />

zu unterbinden, wir haben Zeugnis für unseren Herrgott abgelegt!“<br />

„Sie nahm einen schönen Verlauf…“ stand für: „Seht her, ihr könnt noch so viele Wege<br />

verbieten, wir finden immer wieder die Möglichkeit uns nach außen hin zu präsentieren.<br />

Und dass ihr, ihr Nazis noch nicht ganz unsere Männer für euch gewonnen habt steht<br />

für: „...groß war die Beteiligung, besonders auch von vielen aus der Männerwelt.“ Ja, so<br />

können einfache Sätze manchmal mehr aussagen, als ganze Romane!<br />

Die gleichen Eintragungen mit hintergründigem Sinn finden wir, wenn es um den jährlichen<br />

Jugendbekenntnistag Anfang Juni ging. Gemeinsame Messe, Bekenntnisstunde<br />

und Festpredigt – hier zeigte sich eine bekennende katholische Gemeinde!<br />

45 Jubilare ehrte der Arbeiterverein, als er am 10. Oktober 1937 die Feier seines 27 jährigen<br />

Bestehens beging. Nachdem morgens alle Mitglieder an der Generalkommunion<br />

teilgenommen hatten, hielt nachmittags in der Feierstunde der Präses des Oberbarmer<br />

Arbeitervereins, Herr Kaplan Güttner, die Festpredigt. Am Abend fanden sich die Mitglieder<br />

zur Festversammlung im schön geschmückten Kolpinghaus ein, wo ein Vertreter der<br />

Verbandszentrale die Festpredigt hielt. Herr Vikar Dorstmann überreichte allen Jubilaren<br />

als Ehrengabe das Neue Testament.<br />

Am 1. Juli 1938 trat Herr Pfarrer Müller nach 5 ½ jähriger Tätigkeit in den Ruhestand. Da<br />

die Gemeinde für dieses Mal auf die Wahl eines neuen Pfarrers verzichtete, ernannte<br />

der Hw. Herr Erzbischof Herrn Vikar Peters von der Josephs-Pfarre in Dortmund zum<br />

Pfarrer der Gemeinde. Hier der Text der Ernennungsurkunde:<br />

„Casparus,<br />

durch göttliches Erbarmen und die Gnade des Heiligen Apostolischen Stuhls Erzbischof<br />

von Paderborn, Doktor der Theologie.<br />

Dem ehrwürdigen von uns in Christus geliebten Priester, Herrn Wilhelm Peters, bisher<br />

Vikar in Dortmund, sei ewiges Heil im Herrn. Da die Pfarrei in Schwelm durch den Verzicht<br />

des letzten Amtsinhabers, Herrn Carl Müller, frei geworden ist und bis jetzt noch<br />

unbesetzt ist, sind wir zu der Meinung gekommen, dass diese Pfarrei Dir übertragen<br />

werden soll, der Du nach Ablegung der allgemeinen Prüfung für die Übernahme eines<br />

Pfarramtes würdig und geeignet erfunden worden bist; so übertragen wir es Dir im Herrn<br />

mit allen Rechten, Erträgen und Gewinnen, wobei wir Dir die Seelsorge sowie die übrigen<br />

Lasten und hiermit verbundenen Pflichten mit der Weisung übertragen, dass Du<br />

später dem höchsten Gott und uns die geschuldete Rechenschaft ablegen kannst und<br />

Dich daran gebunden fühlst. Überdies senden wir Dich zwecks Beantragung und Erlangung<br />

der persönlichen Amtseinsetzung zum Hochwürdigen Herrn Generalvikar.<br />

Zur Beglaubigung haben wir es unternommen, dass dieses Einsetzungsschreiben von<br />

unserer eigenen Hand unterschrieben und durch unser gebräuchliches Siegel bekräftigt<br />

wurde.<br />

Gegeben zu Paderborn, am 3. Juni 1938<br />

Casparus<br />

Erzbischof von Paderborn“<br />

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