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MARIEN pdf

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Unter den Kriegsgefallenen dieses Jahres betrauerte die Gemeinde besonders den Pater<br />

der Gesellschaft des göttlichen Wortes (Steyler) Adolf Heringhaus, geb. 7. 6.1920 in<br />

Schwelm, der als Sanitätsunteroffizier am 4. 9. 1943 (Priestersonntag) bei Jarzewo in<br />

Russland den „Heldentod fürs Vaterland“ erlitt. Längere Zeit hatte er in einem großen<br />

Lazarett zu Smolensk segensreich gearbeitet.<br />

Auf Grund einer Reichsverordnung vom Jahre 1942 musste das Kupfer unseres Kirchenturmes<br />

für Kriegszwecke abgeliefert werden. Die Demontage erfolgte im Mai 1943<br />

durch die Fa. Johann Brocke aus Schwelm, die von der Kreishandwerkerschaft für diese<br />

Arbeit beauftragt worden war. An Stelle des Kupferhelmes erhielt der Turm eine Bedeckung<br />

aus Zinkplatten, die einen grauen Tarnanstrich erhielten, dem eine rote Mennige-<br />

Farbe unterlegt wurde. Eine geldliche Vergütung erfolgte nicht.<br />

Einige Messingleuchter und kleinere Gegenstände mussten auf Grund einer weiteren<br />

Kriegsverordnung im Herbst 1943 bei der Altmetallsammelstelle in Hagen-Haspe abgeliefert<br />

werden.<br />

Viele Soldatensöhne der Gemeinde verabschiedeten sich, bevor sie wieder zur Front<br />

zurückkehrten, von Pfarrer Peters und den Vikaren. Als Wegbegleiter gaben die Priester<br />

ihnen ein handliches Soldatengebetbüchlein mit, welches ihnen in schweren Stunden<br />

Trost zusprechen sollte. Durch Nachrichten aus der Heimat stellte man eine Heimatverbindung<br />

her, die bedeuten sollte: Seht, wir sind bei Euch, wir denken an Euch, wir beten<br />

für Euch. Kommt gesund wieder nach Hause.<br />

Diese Nachrichten aus der Heimatgemeinde, besonders zu Weihnachten und Ostern,<br />

beinhalteten Nachrichten aus der Gemeinde und dem kirchlichen Leben in ihr. Wenn<br />

Pfarrer Peters wieder einmal die Nachrichten über einen gefallenen Soldaten aus der<br />

Gemeinde bekam, wurde beim Gottesdienst seiner gedacht und im gemeinsamen Gebet<br />

das 1. Seelenamt gehalten.<br />

Am 8. Januar 1944 verstarb der langjährige Kirchenkassenrendant Friedrich Wilhelm<br />

Böhmer im 82. Lebensjahr. Er war an diesem Tage zur Post gegangen und erlitt hier einen<br />

Herzinfarkt. Über 25 Jahre hatte er mit Eifer und Gewissenhaftigkeit Kirchenbücher<br />

und Kirchenkasse geführt und verwaltet.<br />

Im Januar fanden traditionell die religiöse Jugendwoche für die Kinder des letzten Schuljahres<br />

zur Vorbereitung auf die Schulentlassung und die Weihnachtsaltenfeier im alten<br />

Pfarrhaus statt. Die Gebetsoktav für die Wiedervereinigung im Glauben hielt man täglich<br />

vom 18. – 25. Januar um 17.00 Uhr mit einer Andacht.<br />

Am diesjährigen Gründonnerstag war die Kirche wieder einmal besonders gut gefüllt. Ein<br />

Freuden– und Gnadentag für die Gemeinde, denn heute feierte man nach Beendigung<br />

der Bauarbeiten für Luftschutzkeller, Wiederherstellung des Chorraumes und die Erneuerung<br />

des Hochaltares, an ihm zum 1. Mal wieder das hl. Messopfer.<br />

Gleichzeitig mit dem Errichten des neuen Hochaltars waren im Chorraum und vor den<br />

Seitenaltären ein neuer Bodenbelag (Solnhofer Platten) und neue herrliche Stufen in<br />

poliertem Marmor wie am Altarpodest verlegt worden. Die alten und vielfach geflickten<br />

ungleichmäßigen Kunstplatten im Chorraum, sowie die unschönen alten Sandsteinstufen<br />

mussten einem würdigeren und wertvolleren Bodenschmuck weichen, der der Erhabenheit<br />

des hl. Ortes mehr entsprach und eine Zierde des Gotteshauses darstellte<br />

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