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MARIEN pdf

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Allenfalls können diese Gelder auch zum Baufond fließen, der ohnehin noch einige tausend<br />

Taler bedarf. Und was den vermeintlichen Überschuss der 165 Taler betrifft, so<br />

würde dieser bei weitem nicht hinreichen die Kosten zu decken, welche ein neuer Zaun<br />

verursachen wird, welcher der Kirchen Baustelle entlang in weiter Strecke angelegt werden<br />

muss, um das viele Wasser und den Koth abzuwenden, der auf der Stelle, wo die<br />

Kirche sich erheben soll, aus einem großen Theile der Stadt seinen Zusammenfluss<br />

hat.<br />

Schließlich haben wir nur noch anzuführen, dass unser bisheriges Grundstück, auf deren<br />

obersten Theil die erwähnten drei Gebäude gestanden haben, nicht alleine eine<br />

ganz vorzügliche Lage in der Stadt hat, sondern auch einen überflüssigen Raum dazu<br />

darbietet, die neue Kirche einschließlich der Pfarr– und Schulhäuser darauf aufführen zu<br />

können. Auch kann gar nicht eingewandt werden, dass es in der Stadt an Bauplätzen für<br />

Privathäuser irgend mangelt, mithin ist gar nicht einzusehen, warum man das Gotteshaus<br />

aus der Stadt verlegen will.<br />

Zu dieser getreuen Darstellung der Sache, liegen nun die überwiegensten Gründe, welche<br />

Er. Bischöfl. Gnaden unbezweifelt dazu Veranlassung geben werden, noch ihrer<br />

Genehmigung zu dem geschehenen Verkauf unseres Pfarrgrundes, auf solange<br />

hochgewiegt zu verfügen, bis darum noch Vorschrift des vorhin akzeptierten § 119 die<br />

ganze Gemeinde ihre Zu- oder Nichtzustimmung dazu gegeben haben wird, als worauf<br />

wir hiermit unseren ganz gehorsamsten Antrag richten. Übrigens finden wir nöthig den<br />

Umstand eben noch mit bereichern zu müssen, dass in den Verkaufsvermerken eine 14<br />

tägige höchstens dreiwöchentliche Frist bestimmt ist, binnen welcher die Ratifikation des<br />

Verkaufs erfolgen sollte.<br />

Deshalb dürften Er. Bischöflichen Gnaden bald in der Sache einschreiten lassen, weil<br />

es zu vermuthen steht, dass der Herr Bürgermeister mit der Baudeputation die Genehmigung<br />

des Verkaufs bloß bei der Königlichen Regierung zu Arnsberg in Antrag bringen<br />

wird.<br />

Mit größter Hochachtung unterzeichnen sich<br />

Er. Bischöflichen Gnaden unterthänigst gehorsamste Diener<br />

Andreas Müller und Johannes Kelchtermann Bau Deputierter, Heinrich Vanakten<br />

,Thomas Schulte, C.H. Hackert, Heinrich Obendorf, Heinrich Schwippert, Christian<br />

Flüssbach, Frid. Schwippert<br />

Aber sie konnten mit ihren Eingaben und Leserbriefen die Geschicke des Kirchenneubaues<br />

nicht aufhalten.<br />

Grundsteinlegung, Einweihung und kein Ende des Streites<br />

Bevor ich aber in der Chronik weiterfahre, erlauben Sie mir, Ihnen noch einen 3. authentischen<br />

Bericht aufzuzeigen, auch wenn dadurch einigen Ereignissen vorgegriffen wird.<br />

Der Verfasser folgender Zeilen ist unbekannt, das original Schriftstück aber handschriftlich<br />

verfasst. Es stammt aus dem Jahre 1834.<br />

„ ... 1827 – am Sonntag, den 22. September brannten hier in Schwelm an die 40 Häuser<br />

ab, dabei die katholische Kirche, Schul– und Pfarrhaus. Diese standen auf der Stelle,<br />

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