MARIEN pdf

W. Tobien schreibt 1890 in seiner Biographie: „Bilder aus der Geschichte von Schwelm“:
„… der Punkt aber, wo die beiden Straßen sich kreuzten, dürfte nicht weit von der Stelle
zu suchen sein, wo der Name „Fronhof, das heißt Herrenhof, noch jetzt auf das dereinstige
Vorhandensein eines dem Bischof von Köln seit uralten Zeiten zugehörenden
Schultenhofes oder Oberhofes hinweist, während nahe dabei das jetzige lutherische Kirchengebäude
den Platz bezeichnen dürfte, wo in Verbindung mit diesem Hofe die erste
christliche Kapelle oder Kirche gegründet und von einem Kölnischen Bischof geweiht
wurde, sei es vor länger als 1200 Jahren oder erst vor etwa 8 Jahrhunderten. ..“
Die erste Christianisierung
Kommen wir zu der Zeit Karl des Großen. Auch er benutzte schon mit seinen Heeren
mehrere Male diese Straßen, u. a., als er gegen die Sachsen zog. Sein Ziel war die Eingliederung
Sachsens in das fränkische Reich, die Sicherung der rheinischen, der fränkischen
und der hessischen Grenze gegen die Einfälle der Sachsen und die Bekehrung
derselben. In diesem Zusammenhang machen wir einen kleinen interessanten Abstecher
in die Geschichte:
Nach dem bekannten Blutbad bei Verden an der Aller 782 erließ der König die sog. Capitulatio
de partibus Saxoniae, eine gesetzgeberische Maßnahme von unglaublicher
Härte, ein absolutes Verbot des Heidentums. Wer sich der Taufe widersetzte, wer Leichen
verbrannte anstatt sie auf dem Kirchhof zu beerdigen, wer die Kirche an Sonn- und
Festtagen nicht besuchte, wer eine christliche Einrichtung verhöhnte, eine kirchliche Person
verletzte, kirchliches Eigentum beschädigte, büßte mit dem Leben.
Je 120 Gaugenossen, ob Edelinge, Freye oder Liten (Minderfreie) mussten für die Ausstattung
der nach § 15 der Capitulatio zu erbauenden Kirche einen Bauernhof von 2 Hufen
Ackerland (1 Hufe = 30 bis 60 Morgen) und ein höriges Bauernpaar stellen. Außerdem
wurde die Zehntpflicht eingeführt
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Taufe von Widukind, Herzog der Sachsen,
777 bis 785 Kampf gegen Karl den Großen .