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MARIEN pdf

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Gefangenen, die die Werber eingesperrt hatten. Zur Strafe versetzte der König zwei<br />

evangelische Pfarrer in die Mark Brandenburg und die Schwelmer mussten 60 Jahre<br />

lang eine hohe Geldstrafe zahlen.<br />

Das liturgische Kirchenjahr um 1720 - 1750<br />

mit der Beschreibung der Prozession nach Hardenberg (Neviges)<br />

Trotz aller dieser Mühsal und Bedrängnisse herrschte Anfang des Jahrhunderts ein eifriges,<br />

inniges und aktives Gemeindeleben. Oftmals haben wir uns gefragt, wie dieses Gemeindeleben<br />

vor ca. 300 Jahren wohl ausgesehen hat? Auch hier finden wir die Antwort<br />

in unserem Archiv und entnehmen aus dem 1. Kirchenbuch von 1684:<br />

„die wahrzunehmenden und zu beobachtenden Einzelbestimmungen“: Das liturgische<br />

Kirchen Jahr 1720.“ Die Übersetzung der lateinischen Originalfassung lautet:<br />

1. Januar: Frühmorgens wird, wenn Beichtwillige anwesend sind, die Beichte abgenommen.<br />

Nachmittags wird die Bruderschaft J.M.J. (Jesus Maria und Josef) gehalten, die<br />

immer an vorhergehenden Sonntag oder Festtag angekündigt werden muss. In der Bruderschaft<br />

wird eine Kollekte für die Kirche gehalten.<br />

Anmerkung: “Die Bruderschaft J.M.J. (Jesus Maria und<br />

Josef, auch Christenlehr-Bruderschaft oder fratenitas de<br />

doctrina christiana genannt wurde vom hl. Johannes<br />

Franz Regis (1597 -1640) gegründet. Die Bruderschaft<br />

hatte die Aufgabe (das Ziel) die katholische Glaubenslehre,<br />

die durch die Reformation weitgehend zerstört worden<br />

war, wieder aufzurichten. Daher der Name Christenlehr-<br />

Bruderschaft. Die Bruderschaft war nicht nur im Rheinland<br />

verbreitet, sondern auch in den angrenzenden Gebieten<br />

Westfalens und der Mark. Es hat auch u. a. in Wien eine<br />

Niederlassung gegeben, was ein Seitenaltar in der Waisenhauskirche<br />

bezeugt. Dieser Alter wurde eigens für die<br />

Nutzung durch die Christenbruderschaft erbaut. Unter der<br />

Mensa dieses Altares befindet sich eine lebensgroße<br />

Steinfigur des Gründers der Bruderschaft, des hl. Johannes<br />

Franz Regis (Bild links)“<br />

2. Januar: Die Messe wird um 8 Uhr für die Verstorbenen und auch für die Lebenden<br />

aus der Bruderschaft gelesen. Immer werden nach der Messe die gewohnten Gebete<br />

aus dem Buch gesprochen.<br />

6. Januar. Vor und nach der Messe wird der Segen mit dem Allerheiligsten gegeben,<br />

wobei gesungen wird; Memento rerum conditor, wie für das Weihnachtsfest festgelegt<br />

ist. Nachmittags wird die Vesper gesungen.<br />

17. Januar: In der Gemeinde wird der Bitttag für die Abwendung von Feuersbrünsten<br />

feierlich begangen, so wie es von den Katholiken schon in alten Zeiten gehalten wurde,<br />

in gewohnter Weise wird die Messe gesungen und eine Predigt gehalten.<br />

2. Februar: Früher als gewöhnlich fängt der Gottesdienst an, es wird eine Weihe der<br />

Kerzen vorgenommen. Alles wird gelesen und nur die Antiphon Lumen ad revelandum<br />

wird gesungen. Das Singen des Psalms Nunc dimittis usw. ist möglich. Vor und nach der<br />

Messe wird der Segen gespendet, wobei gesungen wird: Memento rerum usw., nachmit-<br />

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