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MARIEN pdf

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wo sich jetzt das Eckhaus befindet, welches Wittwer König erbaut und jetzt Herr Bauquier<br />

Braselmann angekauft hat und der ganze Raum bis unten bei Christoph Ballhoff<br />

(Ballauf) gehörte zu dem Gemeindeplatz.<br />

Dieser schöne geräumige Platz wurde dadurch, dass der Herr Francois Duvivier wahrscheinlich<br />

um der höheren Behörde, die so sehr gern wünschte unsere Kirche aus der<br />

Stadt zu haben, einen Gefallen zu erweisen, verkauft.<br />

Dieser verstand sich mit unserem Herrn Pastor, und dieser beredete die Gemeinde so<br />

dergestalt, dass nur noch 9 sich öffentlich für die alte Kirche (Anmerkung: für den alten<br />

Kirchplatz) erklärten und sagten, weilen sie die alte Baustelle ohne Autorisation der<br />

geistlichen und weltlichen Behörde und in einem Bietungstermin für halben Wert verkauft<br />

haben, wollten sie nicht zugeben.<br />

Dieses alles würde ihnen bewiesen, aber weilen der Herr Pastor dafür blieb und die Leute<br />

dafür gewann, deswegen blieb alles Geschehene gültig. So wurde zu der unserer Kirche<br />

unter Pastor Kemna der erste Stein im Juni 1832 gelegt und 1834, den 7. August,<br />

durch den Herrn Kommissarius Ziliken aus Wattenscheid eingesegnet und wieder völlig<br />

in Besitz genommen.<br />

An diesem Tage thut morgens um 9 Uhr die Abschieds– und Dankrede für den<br />

Gebrauch in der lutherischen Kirche der hier gestandene kath. Pfarrer Ekel, jetzt Pastor<br />

in Bochum. So dann zogen wir in Prozession aus der lutherischen Kirche nach der neuerbauten<br />

katholischen Kirche. In dieser fing die Segnung des Herrn Kommissarius Zilken<br />

gen 10 Uhr an, und dann hielten der Herr Pastor Bierdrager aus Neviges das Hochamt<br />

und der Kommissarius die Predigt und zum Schluss der lutherische Prediger Nonne<br />

noch eine Kanzelrede. Eingeladen waren der Herr Bürgermeister und die Richter und<br />

unsere katholischen und evangelischen Pastoren.<br />

Dann zogen sämtliche Autoritäten aller 3 Konfessionen und beschlossen dieses Fest in<br />

Liebe und Dank. Sämtliche Straßen, wodurch die Prozession zog, waren mit Kränzen<br />

und Girlanden behangen. Den Katholischen zur besonderen Freude war dieses alles<br />

geschehen. - Die nun die gegen den Verkauf gewesen sind, sind waren:<br />

Baudeputierter J. Keltermann – nachher aber abgedankt, Herr Kommunal Empfänger<br />

Schwippert, Schulmeister Stokert. Thomas Schulten, J. Obendorf, Schreiner Möller,<br />

Westhoff, Flüsbach . N.N.“<br />

So gingen dann die Streitigkeiten um den Bauplatz und den Bau der neuen Kirche mit<br />

Pastorat langsam ihrem Ende entgegen. Erfreulich ist, dass sich in unserem Archiv noch<br />

der original (Kopie)-Druck der Grundsteinurkunde (mit handschriftliche Bemerkung des<br />

Pfarrers) aus dieser Zeit befindet<br />

114<br />

Nachfolgend die Seiten der Grundstein Urkunde.<br />

Dem Text hinzu gefügt wurde handschriftlich:<br />

„Unterstehende Dankesschrift ist in dem Grundstein der hiesigen Katholisch<br />

neu erbauten Kirche wohlversiegelt eingelassen<br />

und befindet sich auf die forderen Ecke auf das Pastoren Seite hin“<br />

Diese Urkunde ist ein einmaliges Dokument aus dem Jahre 1832. Es beschreibt<br />

detailliert die „Wertigkeit“ der damals lebenden Menschen in Stadt und Land

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