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MARIEN pdf

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Im Jahre 1894 betrug die Zahl der Katholiken<br />

bereits 1805. Daher war es mehr als<br />

überfällig, dass sie für mehrere Sonntagsund<br />

auch Werktagsgottesdienste einen eigenen<br />

Seelsorger erhielten. So kam dann,<br />

angefordert durch einen Kirchenvorstandsbeschluss<br />

vom 20. 12.1893 und angekündigt<br />

durch ein Schreiben des Paderborner<br />

Generalvikariats vom 21. 2.1894, am 15. 4.<br />

Vikar Bernhard Rasche aus Obermarsberg<br />

als erster, ausschließlich für die hiesigen<br />

Katholiken zuständiger Geistlicher nach<br />

Langerfeld, wo er feierlich in sein Amt<br />

eingeführt wurde. Er bezog Wohnung in der<br />

früheren, nunmehr umgebauten Schule. Damit<br />

war die Missionsgemeinde Langerfeld<br />

entstanden.<br />

Allerdings wurden die vermögensrechtlichen<br />

und finanziellen Angelegenheiten weiterhin<br />

vom Schwelmer Kirchenvorstand geregelt.<br />

Das bedeutete zum Beispiel, dass dieser<br />

nach wie vor die Höhe des Kirchensteuersatzes<br />

für die Langerfelder Katholiken festlegte<br />

(dabei wird es diese nicht gestört haben,<br />

dass der zuständige Schwelmer Beauftragte<br />

für 1895/96 von ihnen aufgrund eines<br />

Kirche Langerfeld St. Raphael<br />

Irrtums nur 65 % erhob, obschon die<br />

Schwelmer 66,3% der staatlichen Einkommensteuer zu zahlen hatten). Natürlich ging<br />

letztlich dieses Geld nach Langerfeld zurück. So besagte ein Kirchenvorstandsbeschluss<br />

vom 29. 4.1894, „dass die Gemeinde Langerfeld für die überwiesenen Einnahmen die<br />

Verpflichtung übernimmt, für das Gehalt des Organisten, des Küsters und des Läuters<br />

zu sorgen, ferner für Reinigung der Kirche und für Bau- und Reparaturkosten aufzukommen".<br />

Die „Renumeration" (Entschädigung) des Vikars, sowie die Kultuskosten übernahm<br />

die Schwelmer Kirchenkasse, die zudem die „freiwilligen Gaben aus dem Klingelbeutel"<br />

den Langerfeldern zu ihrer eigenen Verfügung überließ.<br />

Die alsbald einsetzenden Bestrebungen zur Errichtung einer selbständigen Pfarrei Langerfeld<br />

fanden im Protokoll der Kirchenvorstandssitzung vom 9. 6.1897 folgenden Niederschlag:<br />

„Anlangend die Abpfarrung der Filialgemeinde Langerfeld, so fand sich gegen diese<br />

nichts einzuwenden, wurde vielmehr von sämmtlichen Anwesenden mit Freuden begrüßt.<br />

Der neu zu bildenden Pfarrgemeinde werden die katholischen Bewohner des heutigen<br />

Amtsbezirks Langerfeld zugetheilt. Die neue Kirchengemeinde hat an die Muttergemeinde<br />

Schwelm bei der Abpfarrung eine Entschädigung nicht zu zahlen, andererseits<br />

aber auch Ansprüche an das Vermögen der genannten Muttergemeinde nicht zu erheben.<br />

Hierbei wird ausdrücklich angeführt, dass die vorhandenen 6000 Mark Bauschulden<br />

= Startsumme, welche s. Z. für den Kirchenbau und des Vikariegebäudes zu Langerfeld

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