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MARIEN pdf

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mit Reparaturarbeiten beschäftigt waren. Die Volksschule neben der kath. Kirche diente<br />

viele Monate lang als Not-Unterkunft der Einsatzleute.<br />

Trotz aller widrigen Umstände haben wir die Fronleichnamsprozession am Sonntag in<br />

der Oktav unter außergewöhnlich großer Beteiligung durch die Pfarrgärten bei schönstem<br />

Wetter gehalten. Seit September 1942 dürfen nun lt. Polizeilicher Verord-nung die<br />

Beerdigungen wegen der Alarmgefahr zwar noch von der Friedhofskapelle aus stattfinden,<br />

aber der Leichenzug durch die Schwelmer Straßen wurde verboten.“<br />

Bis Ende des Jahres ging dann das Gemeindeleben seinen gewohnten Gang. Pastor<br />

Peters verzeichnete u.a. in der Statistik für dieses Jahr:<br />

„… Im Jahre 1942 wurde 77 Kinder der Gemeinde, (49 Jungen, 28 Mädchen) das Sakrament<br />

der Taufe gespendet. 61 Mädchen und Jungen wurden zum ersten mal zum<br />

Tisch des Herrn geführt, 39 Paare schlossen am Altare den Bund für das Leben, Gemeindemitglieder<br />

(darunter 27 Soldaten) sind durch Tod von uns geschieden.“<br />

Von Bomben und Zerstörungen<br />

Die Sylvesterandacht zum Jahresabschluss 1942/43 hatte gerade begonnen, als sie<br />

wegen Fliegeralarms unterbrochen werden musste und ausfiel. Da der Weg zu den Luftschutzbunkern<br />

relativ weit und das Fassungsvermögen für zusätzliche Kirchenbesucher<br />

zu klein war, erließ die örtliche Luftschutzpolizei die Order, schnellstmöglich einen Luft-<br />

Schutz-Bunker zu bauen, da anderenfalls keine Messfeiern mehr stattfinden dürften.<br />

So begann man am 24. Februar mit den Arbeiten. Zu diesem Zwecke wurde der hohe<br />

Sockel (Unterbau) des 1892 errichteten Chores durch freiwillige Kräfte der Gemeinde in<br />

dreiwöchiger mühsamer Arbeit ausgeschachtet. Unter der Leitung der Baufirma Wilhelm<br />

Werth bekam dieser Luftschutzbunker eine extra starke Eisenbetondecke.<br />

Aus der Not machte man eine Tugend und plante beim Bau des Bunkers direkt von Anfang<br />

an ein, dass dieser neue Raum nach dem Kriege verschiedenen wichtigen kirchlichen<br />

Zwecken dienen könnte.<br />

Vom letzten Bombenangriff (13. 04.1942) beschädigt, fiel während eines nächtlichen<br />

Sturmes im April 1943 eines der schönen Kirchenfenster (dessen Reparatur seitens der<br />

Stadt allzu lange aufgeschoben war) in die Kirche hinein. Da ein neues Kirchenglasfenster<br />

vorläufig nicht zu beschaffen war, wurde die Öffnung erst einmal notdürftig verschlossen.<br />

Im Auftrag des Landrates von Schwelm hatte dann Hr. Museumsdirektor a. D. Dr. Hoff,<br />

z. Zt. in Köln-Dellbrück den Schaden des zerstörten Fensters, es war das vorletzte auf<br />

der Epistelseite mit der Darstellung der Auferstehung Christi, - auf 830 Mark abgeschätzt.<br />

Diese Summe wurde dann von der staatlichen Stelle zur Vergütung der Bombenschäden<br />

der kath. Kirchenkasse überwiesen. Der Kirchenvorstand beschloss, diese Summe<br />

einstweilen zweckgebunden auf ein Sparbuch bei der hiesigen Sparkasse für die Beschaffung<br />

eines neuen Fensters anzulegen.<br />

Der Fa. Wilh. Derix, Glasmalerei und Mosaikwerkstatt in Düsseldorf–Kaiserwerth wurde<br />

der Auftrag zur Anfertigung eines neuen Kirchenfensters mit der Darstellung des alten<br />

Motivs übertragen. Da diese Arbeiten wegen des Krieges aber nicht sofort ausgeführt<br />

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