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MARIEN pdf

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katholischen Gemeinde für die gewährte Gastfreundschaft. Selbst König Friedrich Wilhelm<br />

IV. von Preußen hatte bei der Grundsteinlegung im August 1842 die Hilfsbereitschaft<br />

der drei christlichen Kirchen lobend erwähnt und diese Haltung allen seinen Untertanen<br />

zur Nachahmung empfohlen. Concordia res parvae crescunt! (Durch Eintracht<br />

wachsen kleine Dinge)<br />

Der 2. Kaplan, Friedrich Stute, kam am 29. März 1841 aus Dörnholdhausen bei Stockum<br />

hier her. Auch er hatte zuvor 1 ½ Jahre eine Pfarrstelle und zwar in Allendorf verwaltet.<br />

Er war ein würdiger, frommer und tüchtiger Priester und Redner “in quo dolus non erat<br />

(In keiner Weise unehrlich)“. Kaum war er 1 Jahr hier, zwangen ihn verschiedene Krankheiten<br />

zu einer doch recht eingeschränkten Seelsorgearbeit. Besonders litt er beständig<br />

an Diarrhö (Durchfall), wozu zuletzt ein Brustübel hinzukam. So blieb ihm nichts anderes<br />

übrig, als die hiesige Stelle zu verlassen, um zu Hause<br />

bei den Seinigen mit Gottes Hülfe die Gesundheit wieder<br />

zu erlangen. Zum größten Leidwesen von Pastor<br />

Padberg und auch der ganzen Gemeinde verließ er<br />

Schwelm am 13. Juni 1844. Die herzlichsten und aufrichtigsten<br />

Segenswünsche aller begleiteten ihn. Als er<br />

Pastor Padberg zum Abschied umarmte, sagte er:<br />

“Mein Wille ist gut, mein Fleisch aber schwach“<br />

(Spiritus promptus, caro antem infirma).<br />

Dieser würdige Priester starb in seiner Heimat am 6.<br />

Dezember 1846. Auf seinem Grabstein war zu lesen:<br />

„Zu gut für die Welt voll Mängel, ging er, als ein verklärter<br />

Engel, dem Himmel seiner Heimat zu“<br />

Im Jahre 1844 am 12.Mai wurde von Pastor Padberg<br />

der neue Kirchhof an der Oehde eingeweiht. Die zahlreich<br />

versammelte Gemeinde zog processionaliter zu<br />

dem zu weihenden Felde. Pastor Padberg schrieb in<br />

die Gemeindechronik:<br />

Kaplan Ignatz Lüttig<br />

„ … dort angelangt, wurde von mir die Einweihungsfeier<br />

mit einer Rede eröffnet. Der Text der Rede war: “Das Grab allein ist mir übrig.“<br />

(Joh.17.I) . Darauf wurde die Liturgie de omnibus sanctissimus gesungen und alles<br />

Übrige nach dem Ritus vorgenommen. Die ganze Feier, an der die Stadtverordneten<br />

und der Magistrat teilnahmen, war ergreifend und erhebend. Ita testor ( so das Zeugnis<br />

)“ Am 20.Juni 1857 wurde der Friedhof erweitert und benediziert (eingeweiht).<br />

Oft wurde in dieser Pfarrgeschichte schon auf die Exzesse des Feierns und des Alkoholgenusses<br />

hingewiesen. Auch zu dieser Zeit waren viele Menschen dem „Brandewein“,<br />

mehr zugetan als ihnen guttat. Auf Antrag von Pastor Padberg erteilte Bischof Franz von<br />

Paderborn am 14. März 1854 die Erlaubnis, eine „Mäßigkeitsbruderschaft“ zu gründen,<br />

was auch geschah.<br />

Franz Lentmann aus Arnsberg, kam, nachdem er zuvor ein Jahr Hauslehrer bei Baronin<br />

von Fürstenberg in Heiligenhofen und dann ein Jahr in Elpe Kaplan gewesen am 1. August<br />

1844 als 3. Kaplan hierher. Er gründete in Schwelm eine Privatschule, die nicht nur<br />

von katholischen, sondern auch von protestantischen Kindern besucht werden konnte.<br />

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