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MARIEN pdf

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wenn eine Kolonne im Gleichschritt darüber marschiert. Man kann diese Resonanz<br />

weitgehend vermeiden, wenn dafür gesorgt wird, dass die größte Horizontalverschiebung<br />

des Turmes und der Klöppelschlag nicht mehr gleichzeitig auftreten. Da die Glocken<br />

vorhanden waren, musste der Turm so konstruiert werden, dass keine Resonanz<br />

auftreten konnte.<br />

Zunächst ging man von einem 57m hohen Turm aus. Er sollte kreisförmig mit einem Außendurchmesser<br />

von 6,50 m und einer einheitlichen Wanddicke von 40 cm sein. Die<br />

Schwingungsberechnung ergab, dass die Möglichkeit bestand, dass die Glocken bei der<br />

3. Oberschwingung des Turmes Resonanz hervorrufen könnten.<br />

(Die 3. Oberschwingung bedeutet, dass der Turm dreimal so schnell schwingt wie bei<br />

der oben beschriebenen Grundschwingung).<br />

Der Glockensachverständige des Bistums Essen lehnte es daher ab, den Turm in den<br />

vorgesehenen Abmessungen zu bauen. So wurden 3 Maßnahmen ergriffen:<br />

1. Die Turmhöhe wurde um 10 m gekürzt.<br />

2. Die Wanddicken des Schaftes wurden den Beanspruchungen durch die Glocken<br />

angepasst. Sie variieren jetzt von 1 m Dicke in Glockenschwingrichtung und 20 cm<br />

Dicke senkrecht dazu. Außen blieb die Kreisform erhalten, innen ergab sich eine Ellipse.<br />

Darum ist die Turmkapelle auch nicht kreisrund sondern elliptisch.<br />

3. Es wurde statt des Ringfundamentes unter dem Schaft von 2,50 m Breite und 1m Dikke<br />

ein rechteckiges Fundament von 13m Länge in Glockenschwingrichtung und 8m<br />

Breite sowie 2,60m maximaler Dicke vorgesehen.<br />

Man sieht, dass erhebliche Änderungen notwendig waren, um den Turm aus dem Resonanzbereich<br />

herauszubekommen. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Bis heute<br />

erfreut uns das Geläut ohne am Turm Schäden hervorzurufen.<br />

Links: Grundplattenschalung des Turmes - rechts: Wandschalung des Turmes (1968 / 1969)<br />

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