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MARIEN pdf

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Unsere Madonna:<br />

„Die liebe Frau von Schwelm“<br />

Als im Jahre 1827 unsere Kirche durch den verheerenden Stadtbrand zerstört wurde,<br />

war unsere holzgeschnitzte Gottesmutter noch nicht in Schwelm .<br />

Der Heimatforscher Dr. W. Tobien, der diese Skulptur als ein sehr beachtenswertes, aus<br />

Holz geschnitztes und übermaltes Bild der „Jungfrau Maria mit Jesuskind“ beschrieb,<br />

erwähnte sie erstmals in seinem Buch: „Bilder aus der Geschichte Schwelms“ aus dem<br />

Jahre 1890.<br />

Mittlerweile haben Nachforschungen ergeben, dass diese Skulptur im Jahre 1846 nach<br />

Schwelm kam. Als Beweis dienen die Lagerbücher des Pfarrarchivs aus dem Jahr<br />

1845/46. Im ersteren noch keine Gottesmutter verzeichnet, wird ein Jahr später, also<br />

1846, diese Figur aufgelistet.<br />

Die Abbildung dieser Art einer „Gottesmutter mit Kind“ und der Ursprung unserer Madonna<br />

geht zurück in die romanische Kunst Ausgang des 10. bis Anfang des 13. Jahrhunderts.<br />

Sie ist zugleich die häufigste Art der Darstellung der Gottesmutter.<br />

Hermann Hirschberg schreibt in seinem Jahresgaben Bericht des Heimatkundevereins<br />

Schwelm Ausgabe 32:<br />

„… in den romanischen Skulpturen der thronenden Gottesmutter erscheinen die Figuren<br />

und das Jesuskind priesterlich streng, feierlich erhaben und überirdisch vergeistigt. Dabei<br />

werden in der Figur der Gottesmutter keinerlei Konturen des weiblichen Körpers<br />

sichtbar. Das Jesuskind , das auf dem Schoß sitzt, ist eher ein kleiner Mann als ein wirkliches<br />

Kind. Meistens hat er die rechte Hand zum Segensgruß erhoben, während die<br />

linke, die mit dem Kreuz gekrönte Weltkugel oder das Buch der hl. Schrift als offenbartes<br />

Wort Gottes hält. … Oft sind auch Maria besondere Attribute wie Krone, Zepter und Apfel<br />

beigegeben. Krone und Zepter sind die Insignien der Himmelskönigin…“<br />

In dieser tiefen theologischen Bedeutung ist die „Thronende Muttergottes“ aus der Romantikzeit<br />

ein echtes Kult- oder Mysterienbild.<br />

Ein besonders schönes Beispiel sind die „Goldene Madonna“ im Essener Münsterschatz<br />

(um 973 - 982) und die „Imad-Madonna“ im Diözesanmuseum Paderborn (1060 - 1075)<br />

Als Entstehung unserer Madonna benennen die Kunsthistoriker die Mitte des 14. Jahrhunderts.<br />

Wohlerhalten durch die Zeiten wurde die Madonna aber am 3.März 1945<br />

durch Kriegsbomben schwer beschädigt. Bei der anschließenden Restaurierung erneuerte<br />

man Marias rechte Hand mit dem Zepter und den Sockel der Skulptur. Ihren Platz in<br />

der wieder aufgebauten Marienkirche fand die Skulptur damals auf dem rechten Seitenaltar.<br />

Pastor Lütteke 1963 und Dechant Kraft 1977 ließen in diesen Jahren die Figur weiteremale<br />

restaurieren. Hierbei wurden die Figuren von Muttergottes und dem Christuskind<br />

bis auf den ursprünglich goldbordierte Mantel Marias nur wenig verändert. Dieser erstrahlte<br />

danach tiefblau.<br />

Wenn wir heute vor dieses Bildwerk treten, spüren wir die innige Beziehung zwischen<br />

der Mutter und dem Kind. Es ist das Symbol der großen Liebe Gottes zu uns Menschen,<br />

die in Jesus Christus, Gottes Sohn, dem Kind auf Marias Schoß, unsere menschliche<br />

Gestalt angenommen hat.<br />

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