MARIEN pdf

sich bereiterklärt, alle diesbezüglichen Unterlagen dem zuständigen Ministerium einzureichen,
und „das machte den Dezernenten in Schwelm ganz nervös".
Jedenfalls gab er die entsprechende Zusage, so dass nach wenigen Tagen der Amtmann
über den Kopf der Gemeindevertretung hinweg die Weisung erhielt, die katholische
Schule mit einem katholischen Lehrer einzurichten. Sie wurde im ehemaligen Missionshaus
untergebracht. Nutznießer des ganzen Gerangels waren in gewisser Weise
allein die katholischen Schulkinder, denn in diesem Jahre 1922 dauerten ihre Osterferien
14 Tage länger. Als erster Lehrer kam Herr Carl Gödde aus Warstein an die Schule.
St. Antonius Barmen
Obschon die Schwelmer Gemeinde in ihren Anfängen bis nach Barmen (Alter Markt)
reichte, ist die St. Antonius-Pfarrei Barmen in unserer alten und jetzt auch hier in der
neuen Chronik nur als Anhang erwähnt, denn Ihre Trennung von Schwelm 1708, sowie
der Bau der ersten Kirche im Jahre 1710, wurden in keiner Weise von Schwelm aus betrieben,
sondern ging auf die Initiative des Pfalz-Neuburger Kurfürsten Johann Wilhelm
(Jan Wellem) zurück und wurde mit seiner finanziellen Unterstützung verwirklicht.
Allerdings blieb eine gewisse Verbindung zu Schwelm erhalten. Sie war darin begründet,
dass in beiden Gemeinden (in Barmen schon vor der Errichtung der Pfarrei ab 1699
durchgehend bis zum Jahre 1804, in Schwelm ab 1701 mit Unterbrechungen im Laufe
des 18. Jahrhunderts) Franziskaner aus dem Kloster Hardenberg-Neviges als Seelsorger
wirkten und sogar der Barmer Geistliche vor dem Bau des dortigen Pfarrhäuschens
im Jahre 1726 teilweise bei seinem Schwelmer Mitbruder wohnte. (Vgl. hierzu die Festschrift:
275 Jahre St. Antonius Wuppertal-Barmen von 1708-1983, Herausgeber die
Kath. Pfarrgemeinde St. Antonius Wuppertal-Barmen, 1983.)
Die erste Kirche (links) auf einem Kupferstich von 1788 aus Festschrift: 275 Jahre St. Antonius Barmen
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