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MARIEN pdf

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Jahre hin mit ihrem Hab und Gut bürgten, die Erlaubnis am 9.9.1782 (Urkunde ausgestellt<br />

am 2. Sept.1782) zum „Recht, einen Weltgeistlichen zu wählen“ gab.<br />

Der Text des Bewilligungsbescheides lautet:<br />

,,Von Gottes Gnaden Friederich, König von Preußen. Unseren gnädigen Gruß zuvor.<br />

Wohlgeborene, vaste und hochgelahrte Räthe. Liebe Getreue! Wir wollen auf Euren unterm<br />

21. vorigen Monats erstatteten Bericht der Römisch Catholischen Gemeinde zu<br />

Schwelm, jedoch nur unter der ausdrücklichen Bedingung, die nachgesuchte Erlaubnis<br />

zur Erwählung eines Weltgeistlichen statt der bisherigen Missionaren zum Pastore verwilligen,<br />

dass demselben auf beständig ein jährliches Gehalt von einhundert und drey<br />

und vier-zig Reichsthaler versichert werde.“<br />

Sind Euch mit Gnaden gewogen Gegeben Berlin den 9. September 1782.<br />

Auf Seiner Königl. Majestät allergnädigsten Spezial-Befehl (Unterschrift)<br />

Nun hatte die Gemeinde erreicht, wofür sie seit 1775 gekämpft und gestritten hatte. Man<br />

freute sich über die bewilligte Erlaubnis, die ja auch mit einem Prestigegewinn gegenüber<br />

den Protestanten verbunden war. Als auch noch der Kölner Generalvikar sein Einverständnis<br />

gab, war das Schwelmer Pfarrerwahlrecht verbrieft und besiegelt.<br />

Das Gemeindeleben von 1780 bis zur französischen Besetzung 1806<br />

1783 war es dann endlich soweit und die Gemeinde wählte den 1. Weltgeistlichen. Als<br />

25. Pastor der Gemeinde seit Wiederbeginn 1682 wurde Eberhard Heinrich Josef von<br />

Schüngel Pfarrer in St. Marien. Dieser Tag wurde als Freudentag gefeiert, doch wenn<br />

man um die Probleme der Pfarrerwahl und die dadurch entstehenden Anfeindungen und<br />

„Grabenkämpfe“ in den nächsten Jahren gewusst hätte, man hätte sicherlich alles nicht<br />

so rosig gesehen.<br />

Im Zuge der neuen preußischen Verwaltungsreform wurden auf Anordnung vom 23. April<br />

1784 die Pfarrer der Schwelmer Gemeinden aufgefordert, den Wert der Kirchen-, Prediger-,<br />

Schul- und Armengebäude nach dem wahren Wert ins „Sociotote Catastrum“<br />

eintragen zu lassen. Pfarrer Schüngel gab die Katholische Kirche mit 800 Thalern , das<br />

Pastorenhaus mit 350 Thalern und<br />

das eigene Schulhaus mit 250 Thalern<br />

als Wert zu Protokoll.<br />

Der 6. Juni 1785 war für die Gemeinde<br />

ein Freudentag. Endlich<br />

konnte eine kleine zusätzliche Glocke<br />

für die Pfarrkirche geweiht werden,<br />

für die die Gemeindemitglieder<br />

lange gespart und geopfert hatten.<br />

Die gezeigte Weiheurkunde hat<br />

übersetzt folgenden Text:<br />

Wir, Karl Aloys Königsegg, Graf<br />

des Heiligen Römischen Reiches,<br />

Herr in Aulendorff und Stauffen,<br />

durch die Gnade Gottes und des<br />

Heiligen Stuhls (Titular) Bischof von Schwelm im 18. Jahrhundert (Fotokollage K.P. Schmitz)<br />

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