31.01.2018 Aufrufe

MARIEN pdf

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei der Erstkommunionfeier am Weißen Sonntag gingen 32 Knaben und 30 Mädchen<br />

zum ersten Mal zum Tisch des Herrn. An der Kommunionjubelfeier beteiligten sich 18<br />

Gold- und 17 Silberjubilare. Für 3 Knaben, die den Weißen Sonntag krankheitsbedingt<br />

nicht mitfeiern konnten, wurde am 16. Juli in der Kapelle des Marienhospitals eine Sondererstkommunion<br />

gehalten.<br />

Am 15. Mai war Wechsel im Organistenamt. Organist Fritz Schwermer übernahm die<br />

Stelle des am 1. Dez. 1943 freiwillig ausgeschiedenen und fortgezogenen Organisten<br />

Franz Fürstenberg. Da in der Stadt keine Wohnung für die Familie des neuen Organisten<br />

zu finden war, beschloss der Kirchenvorstand, die Mansarde des alten Pfarrhauses<br />

zu einer Dienstwohnung auszubauen. Dieses bewerkstelligten freiwillige Helfer u. Handwerker<br />

aus der Gemeinde.<br />

Am 2. Juli – Mariä Heimsuchung – verstarb Franz Rinke im Alter von 83 Jahren. Er war<br />

über 46 Jahre lang in vorbildlicher Ausübung seines Amtes als Kirchenschweizer treu<br />

und gewissenhaft ein zuverlässiger Diener der Gemeinde gewesen.<br />

Seitdem die Alliierten auf der Krimkonferenz zu Jalta verstärkte Luftoffensiven beschlossen<br />

hatten, wurde auch Schwelm immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Die Fliegeralarme<br />

häuften sich und wenn die benachbarten Großstädte wie Hagen oder Wuppertal<br />

bombardiert wurden, bekam auch Schwelm ein Teil der Bomben mit ab. So auch am 2.<br />

Dezember 1944. Im Anschluss an einen Großangriff auf Hagen fielen auch mehrere<br />

Sprengbomben auf das östliche Stadtgebiet. Betroffen war das Friedrichsbad, eine Luftmine<br />

zerstörte Häuser in der Schul-, Bismarck- und mittleren Bahnhofstraße. Die Wirkung<br />

war so stark, dass viele Häuser total zerstört und viele Familien obdachlos wurden.<br />

Während die meisten Schaufenster an der mittleren Bahnhofstraße zertrümmert wurden,<br />

blieb unsere Pfarrkirche fast unversehrt.<br />

Am 13. Februar 1945 erfolgte dann ein konzentrierter Angriff in mehreren Wellen auf<br />

Barmen, wobei Schwelm und Umgegend wiederum einen Teil der Restbomben abbekamen.<br />

So traf es auch die Gattin unseres Josephshofs-Verwalters, Frau Hedwig Stute,<br />

geb. Jürgens. Während sie am Hühnerhaus weilte trafen sie die Bombensplitter einer<br />

detonierenden Bombe tödlich. Mit ihr verlor die Kirchengemeinde eine ideale und sehr<br />

verdiente Schafferin auf ihrem Gutshofe. Möge der gütige Gott ihr ein reicher Vergelter<br />

im besseren Jenseits sein!<br />

Mehr und mehr setzten nun auch in unserer Schwelmer Gegend die anderorts schon so<br />

lange ertragenen und gefürchteten Tiefangriffe der Jagdbomber ein.<br />

Authentische Berichte<br />

Das damalige Kriegsgeschehen beschreiben in unserem Archiv 2 authentische Berichte,<br />

einer ist von Pastor Peters, der noch unter dem Eindruck des 3. März die schlimmen<br />

Geschehnisse (am 9. März 1945) zu Papier brachte und der andere von Werner Mummel,<br />

Bewohner des Kolpinghauses.<br />

Pastor Peters:<br />

„Schwelm, den 09. März 1945: Nachdem wir in letzten Wochen wiederholt kleinere Teilangriffe<br />

und viele Besuche von Aufklärungsflugzeugen erlebt hatten, erfolgte am Nachmittag<br />

des 3. März, Samstag zwischen ¼ nach 4 und ½ nach 4 Uhr ein doppelter<br />

226

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!