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MARIEN pdf

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der Baudeputation für die katholische Kirche mögen angesehen werden, wünschen ...<br />

mehrere Mitglieder der katholischen Gemeinde …“<br />

Auch zum Bischof wurde ein Schreiben gesandt, er möge den Verkauf des Grundstückes<br />

verbieten und dafür sorgen, dass die Kirche am alten Platze bliebe:<br />

„Hochwürdigster Herr Bischoff, gnädigster Herr!<br />

Schwelm, den 14. April 1828<br />

… unterthänigst gehorsamster Vortrag und abgenötigste Bitte, seitens der unterzeichneten<br />

Glieder der hiesigen katholischen Gemeinde „ den unternommenen Verkauf des der<br />

Gemeinde zugehörigen Grundeigenthums und die Verweigerung der deshalb gesetzlich<br />

erforderlichen Genehmigung betreffend.<br />

Vor allen Dingen scheint es uns sehr wichtig, eingetretene Verhältnisse zu Euer Bischöflichen<br />

Gnaden Kenntnis gelangen zu lassen, welche eine ganze Gemeinde betreffen.<br />

Wir bitten ganz gehorsamst, uns eine Weile noch Ihrer geneigten Aufmerksamkeit zu<br />

würdigen.<br />

Schon vor dem 22. September vorigen Jahres in hiesiger Stadt sich ereigneten Brandunglück,<br />

durch welches leider auch unsere Kirche samt Pfarr- und Schulhäusern ein<br />

Raub der Flammen geworden, wählte die hiesige katholische Gemeinde aus ihrer Mitte<br />

eine Baudeputation zur neulichen Ausführung und Beaufsichtigung eines seit mehreren<br />

Jahren her projektierten Neubaus einer geräumigeren Kirche.<br />

Dieser Bauteputation, deren Wahl durch den Herrn Landrath geleitet wurde, ist nun damals<br />

Vollmacht und Befugnis bloß dahin ertheilt worden, den Kirchen Bau zu leiten und<br />

die dazu erforderlichen Mittel zu beschaffen, nötigenfalls auch dazu Kapitalien zu engagieren,<br />

nicht aber das ganze unbewegliche Vermögen der Gemeinde zu veräußern, und<br />

dagegen nach eigenem Gefallen ein anderes anzukaufen.<br />

Nach jenem Brande hat sich aber die Lage der Sache als Angelegenheit der Gemeinde<br />

ganz anders gestaltet. Die der Baudeputation ertheilte Vollmacht und Befugnis , die wie<br />

erwähnt worden, damals auf nichts anders als auf einen (neuen) Kirchenbau berechnet<br />

war, kann nach unserem Dafürhalten auf später eingetretene Verhältnisse nicht bezogen<br />

werden, vielleicht hätte es bei veränderter Lage der Sache und der Ereignisse eines<br />

neuen Auftrages und einer weiteren Vollmacht allerdings bedurft, wozu aber bisher keine<br />

Anstalten getroffen wurden.<br />

Gleichwohl aber ist seit einigen Wochen die Baudeputation auf die sonderbare, wir könnten<br />

behaupten, fast der ganzen Gemeinde äußerst missfällige Idee gerathen, jenes in<br />

der Stadt belegene aus sechzig Flächen Inhalt bestehende, bisherige Grundeigenthum<br />

auf die bloße Vermuthung, dass solches von einigen Abgebrannten als kostbare Baustelle<br />

sehr gesucht, und zu theurem Preise bezahlt und angekauft werden würde, zu veräußern<br />

und dagegen ein anderes, außerhalb dem Bereiche der Stadt gelegenes 10<br />

Sechzige enthaltenes Grundstück wieder anzukaufen und vermeintlich dadurch noch<br />

einen Gewinn für die Gemeinde von 1000 Talern zu erzielen.<br />

Dieser Plan, so vieles und gerechtes Missfallen er auch in der Gemeinde gefunden, ist<br />

nun wirklich dahin realisiert worden, dass das erwähnte bisherige Grundeigenthum der<br />

Gemeinde, welches aus einem zur Pfarrstelle gehörigen Garten, so wie der Baustelle<br />

der abgebrannten Kirche, des Pfarr- und Schulhauses betreffend, besteht, in einem am<br />

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