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MARIEN pdf

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Stadtbrand 1503 / 1520<br />

Anfang des 16. Jahrhunderts folgte Unglück auf Unglück. Eine Dortmunder Chronik<br />

berichtet:<br />

„Schwelm ist rein uthgebrandt am Dingesdages tho Pinxten tho 2 uhren namiddage<br />

dat tho drey uhren gein Timmer darselvest mehr unverbrandt stonden dan alleine<br />

die Kercke unde wedeme."<br />

Nur die Kirche und der Pfarrhof, in dem Pfarrer Peter Heckinghaus wohnte, blieben<br />

am 30. Mai 1503 vom Brand verschont. Aber kaum waren die Häuser wieder<br />

aufgebaut, als am 17. Januar 1520 das gleiche Unglück über Schwelm hereinbrach.<br />

Diesmal vernichteten die Flammen fast die ganze Stadt. Auch Pfarrer Lubbert und<br />

die meisten Mitglieder unsere Gemeinde wurden obdachlos. Die Armut und Not der<br />

Bevölkerung waren entsetzlich.<br />

Kirchenneubau und Glocken 1521<br />

Das Feuer des Stadtbrandes war so groß gewesen, dass<br />

selbst die Kirchenglocken geschmolzen waren. Die erneute<br />

Vernichtung ihres Hab und Gutes wirkte so stark<br />

auf die Gemüter der Schwelmer, dass sie seit jenem<br />

Jahr mit einem sogenannten Brand-Bettag dieser Katastrophe<br />

gedachten.<br />

So freute man sich riesig, als am 25. Sept. 1521 Herzog<br />

Johann III. seine Untertanen aufrief, den "verarmten und<br />

abgebrannten Wichten" in Schwelm zu helfen, dass sie ihr<br />

Gotteshaus, Kirchturm und die Glocken in ihrem alten Zustand<br />

wiederherstellen könnten.<br />

Stadtwappen<br />

Auch aus der Nachbarschaft war Hilfe gekommen und so<br />

konnte man nach Wiederaufbau der Kirche 1521 - 1523<br />

das Gießen der neuen Glocken in Auftrag geben.<br />

Es waren die Sturmglocke St. Johannes, die St. Petrus - Glocke, beide von 1521, die<br />

Katharinen - Glocke von 1523 und die Marien - Glocke von 1537. Eine fünfte, die kleinste<br />

Glocke, vervollständigte 1668 das Geläut.<br />

Die Sankt Johannes-Glocke hatte die Inschrift:<br />

S. Johannes baptista, laudo deum verum, plebem voco, congrego clerum, defunctos ploro,<br />

pestem fugo, festa decolo anno domini MDXXI<br />

(Skt. Johannes der Täufer, ich preise den wahren Gott, rufe das Volk, versammle die<br />

Priester, beklage die Toten, vertreibe die Pest, feiere die Feste. Im Jahre des Herrn<br />

1521.) Diese Glocke wog 34 Zentner und ist 1804 geborsten.<br />

Die Inschrift der Petrus-Glocke, die wohl auch lateinisch war, aber diese schlecht überliefert<br />

ist, konnte nicht ermittelt werden. In den Urkunden wird ihr Gewicht mit 25 Zentnern<br />

angegeben.<br />

Die Inschrift der Katharinen - Glocke war plattdeutsch:<br />

Katrina bin ich genannt, wan ich rope, so ko(mmt) to ho(pe) a(nn)o MDXXIII.<br />

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