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MARIEN pdf

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weiteren Umgebung recht zahlreich nach Schwelm geführt, um an der an diesem Tage<br />

stattfindenden großen und schönen Fronleichnamsprozession gemeinsam mit den<br />

Schwelmern teilzunehmen. Um 9.30 Uhr fand in der altehrwürdigen Pfarrkirche ein feierliches<br />

Levitenamt statt, das Vikar Grewe zelebrierte unter Assistenz von Vikar Bartholdus<br />

und Pfarrvikar Traphon aus Milspe. Der rührige Kirchenchor unter der Leitung des<br />

Lehrers Lehmann, trug durch seine herrlichen Gesänge viel zur Verherrlichung des Gottesdienstes<br />

bei. Der Festprediger, Vikar Polle aus Gevelsberg, verstand es, in überzeugenden<br />

und zu Herzen gehenden Ausführungen den zahlreichen Gläubigen die Einsetzung<br />

des „Allerheiligsten Altarssakramentes“ darzulegen und die Zuhörer zu neuer Liebe<br />

zum eucharistischen Heiland zu begeistern. Kurz nach 11 Uhr setzte sich die Prozession<br />

in Bewegung. Der Himmel machte zwar ein griesgrämiges Gesicht, jedoch hielt er seine<br />

Schleusen geschlossen und so konnte sich die Prozession in voller Pracht entfalten.<br />

Man zählte etwa 30 Vereinsfahnen und drei Musikchöre. Ebenfalls hatte sich der Klerus<br />

aus der Nachbarschaf in stattlicher Anzahl eingefunden. Die Ausschmückung der Straßen<br />

ließ nichts zu wünschen übrig, besonders das Marienhospital hatte wieder ein Festkleid<br />

angelegt, das berechtigtes Staunen hervorrief. Die Prozession, die einen würdigen<br />

Verlauf nahm, kehrte gegen 1.30 Uhr zur Kirche zurück wo Pfarrer Bellinghausen aus<br />

Beyenburg den Schlusssegen erteilte .<br />

In der Nachversammlung im katholischen Gesellenhaus dankte Pfarrer Müller zunächst<br />

seinen zahlreich erschienenen Konfratres, dem Festprediger den vielen Vereinen und<br />

Gästen und nicht zuletzt denjenigen Schwelmern, die tatkräftig ihre Mithilfe bei den Vorbereitungen<br />

zur Verfügung gestellt hatten. Namens der Gäste dankte Herr Rektor Tilke<br />

vom Blombacherbach. Er hob die hohe Ehre gegenüber den kleinen und größeren Pfarreien<br />

hervor, die Schwelm darin besitze, dass es gerade am Fronleichnamstage eine<br />

solch herrliche Feier zuwege bringe. Sein Dank galt der herzlichen Gastfreundschaft der<br />

Schwelmer. Für die Fahnendeputation war im Viktoriasaal ein gemeinsames Mittagsmahl<br />

bereitet worden,. Nachmittags 6 Uhr begann im Gesellenhause die Gemeindefeier,<br />

wobei das Orchester des Gesellenvereins, das sich in letzter Zeit vorteilhaft entwickelt<br />

hat, konzertierte.<br />

Den besonderen Bedürfnissen und der Situation angepasst, gelang es Pfarrer Müller im<br />

Juli des Jahres 1930 eine Arbeitsgemeinschaft aller katholischen Vereine ins Leben zu<br />

rufen. In ihrer ersten konstituierenden Sitzung wurde nicht lange diskutiert, sondern man<br />

beschloss als erstes einmal, in den bald kommenden Sommerferien eine Kindererziehung<br />

(wir würden es heute mit Kinderferienmaßnahmen bezeichnen) durchzuführen.<br />

Jeden Morgen nach der hl. Messe um 8.00 Uhr fanden sich ca. 130 Schulkinder auf<br />

dem Schulhofe ein und wurden unter Leitung in das schöne Bergische Land geführt. Eine<br />

Welle des Mitmachens und der Hilfe ging durch unsere Stadt.<br />

Die Schwelmer Zeitung schrieb: „Pfarrer Müller dankte gestern allen bewährten Helfern<br />

und Führern, besonders Herrn W. Dietrich und dem Städt. Wohlfahrtswerk. Ebenso<br />

Dank an die hiesige Stadtkasse, die in liebenswürdiger Weise für dieses schöne Liebeswerk<br />

je 100 RM spendeten.“<br />

Hauptproblem war und blieb aber auch im Jahr 1930 die große Arbeitslosigkeit, die sich<br />

mehr und mehr in den vielen kinderreichen Familien bemerkbar machte. Dank der regen<br />

Arbeit des Elisabeth-Vereins konnte manche Not gemildert werden. Zu Weihnachten<br />

wurden 80 Familien beschenkt. Die gleiche eifrige Liebestätigkeit zeigte sich auch im<br />

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