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MARIEN pdf

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und Vikarie erbaut und am 31. 3. 1962 durch den Essener Weihbischof Angerhausen<br />

eingeweiht. Dieselben seelsorglichen Überlegungen, die bereits die Maßnahmen der<br />

Muttergemeinde zur späteren Gründung der Tochtergemeinde veranlasst hatten, nämlich<br />

die weiten Kirchwege zu verkürzen, führten in der Folge zu Änderungen der pfarrlichen<br />

Situation. Im Jahre 1970 wurde der Ennepetaler Ortsteil Altenvoerde, der bisher zu<br />

Voerde gehört hatte, mit seinen 287 Katholiken in die Pfarrei Milspe umgepfarrt. Andererseits<br />

übernahm die jenseits der Diözesangrenzen liegende Pfarrei Wuppertal-<br />

Beyenburg die seelsorgliche Betreuung der Gläubigen aus der Siedlung Heide, ohne<br />

dass diese auch offiziell in diese Pfarrgemeinde bzw. das Erzbistum Köln eingegliedert<br />

worden wäre. Am Büttenberg entstand das Seelsorgezentrum „St. Martin", das einen<br />

eigenen Rektoratspfarrer erhielt. Die dortige Kirche wurde am 10. 11. 1974 eingeweiht.<br />

Die Auseinandersetzungen um die kath. Schule<br />

Bis zur Jahrhundertwende war es für die meisten katholischen Eltern in Milspe eine<br />

Selbstverständlichkeit, ihre Kinder zur kath. Schule und zum Religionsunterricht nach<br />

Schwelm zu schicken. Erst seit dem Herbst 1899 kam der Schwelmer Rektor Fischer zur<br />

Erteilung des Religionsunterrichts nach Milspe. An diesem Unterricht, der vielfach des<br />

nachmittags mit zwei Wochenstunden in der Friedensthaler Schule in Mühlinghausen<br />

stattfand, nahmen im Mai 1902 38 Kinder teil. Nach dem Dienstantritt des Schwelmer<br />

Pfarrers Bendler im Jahre 1910 wurde die Stundenzahl auf vier erhöht, von denen zwei<br />

in Mühlinghausen und zwei in Oelkinghausen erteilt wurden. Zwei Jahre später setzte<br />

Vikar Strube sechs Stunden durch. Da in der Zwischenzeit die neue Vikarie fertiggestellt<br />

worden war, konnte der Unterricht für die teilnehmenden 65 bis 75 Kinder in deren Saal<br />

stattfinden.<br />

Trotz dieser stetigen Verbesserungen besuchten auch weiterhin einige katholische Kinder<br />

die katholische Schule in Schwelm bzw. Gevelsberg. Die Mehrzahl ging jedoch in die<br />

evangelischen Volksschulen in Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen.<br />

Wie die Pfarrchronik berichtet, waren sie dort öfters mancherlei Anfeindungen ausgesetzt.<br />

So war es zu verstehen, dass sich alles Sinnen und Trachten auf die Errichtung<br />

einer eigenen Schule richtete. Pfarrer Bendler ergriff im Jahre 1910 die Initiative und<br />

sandte eine entsprechende Petition an den Schulvorstand. Doch dieser berief sich auf<br />

einen Beschluss, der einen Schülerbestand von 120 Kindern für einen Zeitraum von<br />

sechs Jahren verlangte, So versagte er wegen nicht ausreichender Schülerzahl die Genehmigung.<br />

Unter solcher Voraussetzung ergab sich die in der Pfarrchronik nachzulesende<br />

logische Konsequenz:<br />

„Sollte also die Schule errichtet werden, mussten kinderreiche kath. Familien herbeigezogen<br />

werden. Dies war wiederum nicht möglich, wenn nicht für billige Bauten gesorgt<br />

wurde. So kam es zur Gründung des Neuen Spar- und Bauvereins."<br />

Dieser nahm - unter Änderung der ursprünglichen Absichten - als eine Genossenschaft<br />

auf paritätischer Grundlage seine Arbeit auf, kaufte zu Ende des Jahres 1912 nach intensiven,<br />

zum Teil in Paderborn geführten Verhandlungen das Grundstück, das in einer<br />

Größe von 61,02 ar seit dem (erwähnten) Ersterwerb im Jahre 1899 noch dem Bonifatiusverein<br />

gehörte. Bereits im Oktober 1914 konnte man eine bezugsfertige Häuserreihe<br />

an der Kirchstraße zur Verfügung stellen.<br />

Im Gefolge dieser Maßnahmen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, da so-<br />

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