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MARIEN pdf

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Ideale und sich auf Wanderungen ihr Brot verdienend, eine besonders gefährdete Gruppe<br />

dar. Diese Situation gab den Ausschlag, dass sich im benachbarten Elberfeld schon<br />

1846 ein Gesellenverein gründete, der Verein, in dem<br />

Adolph Kolping ab Mai 1847 erster Präses war.<br />

Auf diese Missstände der immer weiter um sich greifenden<br />

Industrialisierung hatte neben dem Priester Adolph<br />

Kolping bereits um 1850 auch der Mainzer Bischof<br />

Ketteler in seinen Predigten aufmerksam gemacht. Nun<br />

galt es, diese Fragen konkret anzugehen und Lösungen<br />

zu konzipieren. Bei der Bewältigung dieser Herausforderung<br />

erwarben sich auch die Zentrumspartei und der<br />

Münsteraner Priester Franz Hitze besondere Verdienste.<br />

Alle hatten erkannt wie wichtig es war, dass sich die<br />

Arbeiter und die Gesellen in Organisationen und Vereinen<br />

zusammenschlossen, um zu einer wirklichen Lösung<br />

zu kommen.<br />

Franz Xaver Haselhorst<br />

Der Pastor unserer Gemeinde wurde<br />

1863 zweiter Präses in der<br />

Geschichte des Gesellenvereins<br />

Und so geschah es auch in Schwelm. Die Idee vom<br />

tüchtigen Christen, vom tüchtigen Handwerker und Familienvater,<br />

sowie vom tüchtigen Staatsbürger, prägte<br />

auch die Handlungen einer Gruppe von Handwerksgesellen<br />

um Pastor Franz Xaver Haselhorst (später Dechant)<br />

und Kaplan Ignaz Lüttig. Der Aufruf im Hochamt<br />

des 6. Juli 1862 – dem Tag des Schwelmer Schützenfestes - einen Gesellenverein in<br />

Schwelm zu gründen, hatte bei 24 Handwerksburschen ein großes Echo.<br />

Sie kamen nach der Messfeier ins Pastorat, erklärten spontan ihren Beitritt und gründeten<br />

den Schwelmer Gesellenverein, die heutige Kolpingsfamilie. Kaplan Lüttig, der erste<br />

Präses des Gesellenvereins wurde, schrieb voller Freude<br />

ob der gelungeneren Gründung ins Protokollbuch:<br />

„Ich wurde um Übernahme des Präsidiums des Gesellenvereins<br />

ersucht, und habe ich mit Bereitwilligkeit<br />

dem allgemeinen Wunsche entsprochen“.<br />

Kaplan Höflein<br />

Präses 1872 - 1690<br />

Am 5. Dezember 1862 wählte man den Vorstand und<br />

den Schutzvorstand. Das Schulzimmer des Pastorates<br />

wurde für die Gesellen zum zentralen Punkt ihres Vereinslebens.<br />

Am 15. April 1872 trat Kaplan Robert Höflein aus Eilenburg<br />

seine Seelsorgestelle bei uns an. Im gleichen Monat<br />

übertrug ihm Pfarrer Haselhorst die geistige Leitung<br />

des Gesellenvereins, der ihn auch zum Präses wählte.<br />

18 Jahre lenkte er die Geschicke des Vereins.<br />

1872 erhielt die Schwelmer Gemeinde dann eine unverhoffte<br />

Verbesserung ihrer Einnahmen. Der hiesigen Kirche<br />

wurde von einem aus Schwelm gebürtigen, zu Düsseldorf<br />

am 6. Oktober 1871 verstorbenen Rentner 2000 Taler vermacht. (Testament-<br />

Dokument vom 14.4.1871)<br />

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