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MARIEN pdf

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I. TEIL VON DEN URSPRÜNGEN DER CHRISTIANISIERUNG<br />

BIS ZUM WESTFÄLISCHEN FRIEDEN<br />

Die Ursprünge und missionarische Entwicklung, Besiedlung<br />

und Geschehnisse bis 1400<br />

Unser Gebiet in der Frühzeit<br />

Fragen wir uns als erstes, wie wohl unser Gebiet in der Frühzeit zwischen dem 5. und 6.<br />

Jahrhundert aussah. Fest steht erst einmal, dass auf der rechten Rheinseite in nordsüdlicher<br />

Richtung eine so genannte Feuchtlinie verläuft, die das westliche Bergische<br />

Land von dem östlichen Sauerland abgrenzt. Aus ihrer eigenen Beobachtung heraus<br />

wissen Sie, dass die Niederschlagsmenge von Westen her ansteigt und in unserem Gebiet<br />

größer ist als z.B. in Hagen. Diese Tatsache, der schwere Boden und die ungünstige<br />

Verkehrslage sind wohl der Grund einer verhältnismäßig späten Besiedlung unseres<br />

Gebietes. Namenforscher, Archäologen und Siedlungskundler sind sich nach neuesten<br />

Tonscherbenfunden aber darüber einig, dass zu dieser Zeit unser Gebiet nicht, wie lange<br />

Zeit angenommen, fundleer, sondern schon spärlich besiedelt war.<br />

Die Kuniberturkunde<br />

König Dagobert I.<br />

(608 - 638)<br />

Wann aber wurde unser Gebiet erstmalig erwähnt? Wann trat<br />

unser Gebiet in das Blickfeld der Geschichte? Erste Niederschriften<br />

erfolgten im 10. Jahrhundert durch die Geschichtsschreiber der<br />

damaligen Zeit in der sogenannten Kuniberturkunde.<br />

Aus dieser Urkunde geht hervor, dass der letzte regierende Merowinger,<br />

König Dagobert der Gute, im Jahre 633 dem Kölner Bischof<br />

Kunibert die Höfe Schwelm, Hagen, Menden und Soest geschenkt<br />

hat. Kunibert soll kurz vor seinem Tode 663 aus diesen<br />

Höfen Abgaben an Laienbrüder in Köln bestimmt haben, also auch<br />

aus unserm Hofe Schwelm.<br />

Nun ist diese Urkunde vor einigen Jahren als Fälschung erkannt<br />

worden; es ist der Nachweis erbracht worden, dass sie von einem<br />

im Kölner Kunibert-Stift lebenden Geistlichen geschrieben worden<br />

ist, der auch in anderen Urkunden dem Schutzheiligen seines Stiftes<br />

derartige Stiftungen zuschrieb, eine Methode, die mehrfach<br />

festgestellt wurde, wenn es galt, durch gefälschte Urkunden Besitz<br />

der Kirche glaubhaft zumachen.<br />

Von großer Bedeutung in jener Zeit waren die alten Straßen. Von Köln aus, wo die von<br />

den Römern ausgebauten linksrheinischen Straßen mündeten, gingen auf der rechten<br />

Rheinseite, wo die Römer nie festen Fuß fassten, nur Waldwege weiter. Diese verliefen<br />

über die Höhen und mieden die versumpften Täler. Einer dieser Waldwege zog von Köln<br />

durch den Wupperbogen über Lennep auf Beyenburg zu, führte dann über Schwelm -<br />

Möllenkotten, Hagen, Menden, Soest nach Paderborn. Von Schwelm ging ein Abzweig<br />

nach Norden, nach Witten, Castrop und Datteln zum Hellweg. Auf der Straße Köln – Paderborn,<br />

der heutigen B7, sind auch die Römer gezogen. Das bestätigen Münzfunde<br />

z. B. bei Gevelsberg-Vogelsang.<br />

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