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MARIEN pdf

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gängig gemacht, doch die Jugendvereine und der Gesellenverein hatten in der Folgezeit<br />

schwer zu kämpfen, da der Staat einen Totalitätsanspruch auf die Jugend für sich in Anspruch<br />

nahm. So beklagte man, dass die staatliche Organisationen, wie SA und SS ihre<br />

Mitglieder oft sonntags früh antreten ließen und so manche Katholiken ihrer Sonntagspflicht<br />

(Besuch der hl. Messe) nicht nachkommen könnten.<br />

Die Schwelmer Zeitung schreibt: „Es wurde bekannt, dass der Staat alle Jugendorganisationen<br />

außer Hitlerjugend und Bund deutscher Mädchen auflösen wolle. Wie die Sache<br />

ausläuft, weiß man noch nicht, da beim Schreiben dieser Zeilen noch die Verhandlungen<br />

zwischen Rom und Berlin stattfinden.“<br />

Mit der Machtübernahme<br />

durch die Nazis musste auch<br />

der Gesellenverein und der<br />

Kolpingchor aus dem Vereinsleben<br />

verschwinden. Letzterer<br />

durfte dann aber, nachdem<br />

man sich in „Schwelmer Sängerchor<br />

1874“ umbenannt hatte,<br />

weitermachen. Dies stand<br />

in einem krassen Widerspruch<br />

zum Konkordat. So wurde die<br />

Arbeit für die religiösen und<br />

Standesvereine immer schwieriger,<br />

und letztlich öffnete eine<br />

Verordnung diesbezüglicher<br />

Art vom 28. Februar des Jahres<br />

jeglicher Willkür Tür und<br />

Tor .<br />

So wurde der Gesellenverein<br />

nominell zur Kolpingsfamilie.<br />

Verboten wurde auch die<br />

gleichzeitige Mitgliedschaft in<br />

einem konfessionellen Berufsverband<br />

und der Deutschen<br />

Arbeitsfront, in der jeder Berufstätige<br />

zwingend organisiert<br />

sein musste.<br />

Weitere Repressalien erlebte<br />

unsere Pfarrjugend, die, wie<br />

gewohnt, jedes Jahr mit ihrem<br />

Banner an der Prozession in<br />

Beyenburg teilnahm. Nur<br />

knapp entzogen sie sich dieses<br />

Mal dem Bannerverbot<br />

Am 1. Oktober 1935 wurde auf Anordnung der Nationalsozialisten<br />

aus dem Kolpingchor der Schwelmer Sängerchor 1874 der Gestapo, die alle PX Banner<br />

eingezogen hatte, indem<br />

sie das Banner am eigenen Leibe versteckten und nur den Schaft zeigend mittrugen.<br />

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