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MARIEN pdf

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kosten des Projekts ergab eine Summe von 25631,16 Mark, worin allerdings 4264 Mark<br />

Wegekosten eingerechnet waren, die zum „chausseemäßigen Ausbau der Kirchstraße<br />

mit Rinnen-, Bordstein- und Kanalanlagen" beigesteuert werden mussten<br />

Der erste Gottesdienst in dieser, „den armen Verhältnissen angepassten, Notkirche", die<br />

dem heiligsten Herzen Jesu geweiht war, wurde am 13. 3. 1904 gefeiert; Zelebrant war<br />

derselbe Kaplan Schulte aus Schwelm, der fünf Jahre zuvor die erste Messe im Brechmannschen<br />

Saal gehalten hatte. Ein kleines Bronzeglöckchen im Dachreiter hatte diesen<br />

großen Festtag und die Feierlichkeiten für die Gemeinde eingeläutet. Von nun an<br />

kam an jedem Sonntag ein Schwelmer Geistlicher, um hier den Gottesdienst zu feiern.<br />

Über die äußeren Bedingungen der seelsorglichen Tätigkeit des Schwelmer Pfarrers und<br />

Kaplans ist im Kirchenvorstandsprotokoll vom 5. 8. 1910 zu lesen: ,,...Nach Milspe fährt<br />

die Straßenbahn und ist leicht erreichbar, dagegen führen zu den anderen dorthin gehörenden<br />

Gemeinden Oelkinghausen und Schweflinghausen nur Feldwege, das Terrain ist<br />

gebirgig und schwer passierbar, die Entfernungen bewegen sich zwischen 5 bis 11 Kilometer."<br />

Sehr lange mussten die Milsper Katholiken auf die Zuweisung eines eigenen Geistlichen<br />

warten. Doch dann begann „für die kleine Diasporagemeinde ein neuer Zeitabschnitt.<br />

Am 7. Mai 1911 fuhren die Straße von Schwelm nach Milspe 6 bekränzte Wagen. Am<br />

Tage vorher hatte die Notkirche Festschmuck angelegt und in Feierkleidern harrten die<br />

Katholiken auf die Ankunft ihres Seelsorgers" (Pfarrchronik). Es war der junge Seminarpriester<br />

Anton Strube aus Berghoff, Krs. Meschede, der vom Bischof zum hiesigen Pfarrvikar<br />

ernannt worden war. Im anschließenden feierlichen Levitenamt hielt Pfarrer August<br />

Bendler aus Schwelm die Festpredigt. Zur weltlichen Feier am Nachmittag, bei der auch<br />

die Gesangsabteilung des Schwelmer Gesellenvereins mitwirkte, waren als Ehrengäste<br />

u. a. Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und der Stadt, die Geistlichen der<br />

benachbarten Gemeinden, sowie der Schwelmer Kirchenvorstand erschienen.<br />

Am 31. 7. 1912 befasste sich der Kirchenvorstand erstmals mit dem Bau einer Vikarie in<br />

Milspe. Diese sollte gleichzeitig als Unterkunft für den noch zur Miete wohnenden Vikar,<br />

wie auch als Versammlungsraum für die allmählich entstehenden Vereine dienen. Aufgrund<br />

des zügigen Fortgangs aller Arbeiten konnte die Grundsteinlegung der Vikarie bereits<br />

am 16. 3. 1913 vorgenommen werden; die Einweihung erfolgte am 23. 10. durch<br />

Pfarrer Bendler. Nach etlichen Umbauten wird sie noch heute als Pfarrhaus genutzt.<br />

Zu dieser Zeit war die Zahl der Katholiken auf insgesamt 969 gestiegen (davon in Mühlinghausen<br />

697, in Oelkinghausen 247, in Schweflinghausen 25). Die Folge war, dass<br />

sie immer mehr auf kirchliche Selbständigkeit drängten. Grundsätzlich war man in<br />

Schwelm auch dazu bereit; denn schon in der Sitzung vom 23. 2. 1915 befand der Kirchenvorstand:<br />

„die Kirchengemeinde Schwelm ist zur Übertragung einer eigenen Vermögensverwaltung<br />

an die Filialgemeinden Milspe und Haßlinghausen zum 1. April 1916<br />

gewillt."<br />

Doch im Gegensatz zu Haßlinghausen, das trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten im<br />

Jahre 1918 seine eigene Vermögensverwaltung erhielt, waren bezüglich Milspe „die Verhandlungen<br />

über Pfarrerrichtung ins Stocken geraten" (Milsper Pfarrchronik). In<br />

Schwelm ging man laut Kirchenvorstandsbeschluss vom 29. 11. 1920 davon aus, dass<br />

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