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MARIEN pdf

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Vorher genannter Vikar Peter Heckinghaus wurde dann der Nachfolger von Pfarrer Wöschet<br />

und verstarb 1514.<br />

So wurde Schwelm im Laufe der nächsten Jahrzehnte ein Ort von „zentralörtlicher Bedeutung“<br />

u.a. mit Gogericht, Kirche, Schule, Handwerkerbetrieben, Wochenmärkten, und<br />

was wohl sehr wichtig war, der Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen. Wie wichtig<br />

die Kirche ob ihrer zentralen Lage war, zeigt die dichte Bebauung um sie herum. Diese<br />

anfängliche hier vollzogene Besiedlung kann man wohl als die Urzelle der Stadtentwicklung<br />

Schwelms bezeichnen.<br />

Eine Beschreibung der „Hallen“, Lauben, Krambuden und Verkaufsstände der Gewerbetreibenden<br />

(die „Halle“ ist ein mittelalterlicher Ausdruck und bezeichnet ein Kaufhaus<br />

oder eine Verkaufsstelle) rund um die damalige Kirche und angrenzenden Gassen, entnehmen<br />

wir vorhandener Urkunden des Stadtarchivs:<br />

„… nördlich der Kirche am Kirchhof befand sich der Wedemhof mit Scheune und Ställen,<br />

in dem der Pastor wohnte. Er lebte von der Landwirtschaft und vom Zehnten ( Korn und<br />

Vieh ) der Bauern seines Kirchspiels.<br />

An der Westseite des Kirchhofes schloss sich südlich der Treppe die „Trappenhalle“ an.<br />

Daneben lag die „Annenhalle“, ein Haus, das seit 1514 zum Anna - Altar gehörte und<br />

auch unter der Flurbezeichnung „Auf dem Doppe“ erscheint. Das anschließende Haus<br />

hieß ,,Altars Halle“. Heute steht dort das ehemalige Gebäude des evangelischen Gemeindeamtes.<br />

Wenige Schritte davon entfernt lag an der Südseite des ehemaligen Kirchhofs ein Haus,<br />

das 1482 der Vikar Petrus Heckinghaus dem Marienaltar stiftete und um 1500 unter<br />

dem Namen: “ Unser lieven vrouwen Halle“ erscheint.<br />

Für das Haus nördlich der Haupttreppe ist ist der Name „ Sackebeers Halle“ überliefert.<br />

Ob „Nolde Beckers Halle“, 1400<br />

in einer Urkunde erwähnt, der<br />

Häuserzeile zwischen Markt und<br />

Kirche angehörte, wissen wir<br />

nicht. Wo der 1438 als Urkundenzeuge<br />

genannte „Diederick Bulk in<br />

der Halle“ wohnte ist gleichfalls<br />

unbekannt. Alle Häuser waren<br />

wohl Wohnhäuser, deren Erdgeschoss<br />

„hallenartig“ ausgebaut war<br />

und den verschiedensten gewerblichen<br />

Zwecken diente.“<br />

Schade nur, dass Nachrichten,<br />

Urkunden und Überlieferungen<br />

aus jener Zeit über Priester, der<br />

Kirche und des Gemeindeleben so<br />

spärlich und oftmals lückenhaft<br />

sind. So sind auch keinerlei Unterlagen<br />

über die Nachfolger von Pfarrer<br />

Heckinghaus bis hin zur Mitte<br />

Mittelalterlicher „Einkauf“<br />

des 16. Jahrhunderts vorhanden.<br />

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