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MARIEN pdf

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werden: Als der Paderborner Bischof am 23. 7.1871 brieflich den 24. 8. als Datum für<br />

diese Feierlichkeit genannt hatte, bat Haselhorst ihn in seinem Antwortschreiben darum,<br />

dass auch der Kölner Erzbischof hierzu eingeladen werde; für diese Anregung<br />

zählte er vier Gründe auf:<br />

a) die Kirche werde einem früheren Kölner Erzbischof geweiht,<br />

b) Gevelsberg habe bis vor einigen Jahrzehnten zur Erzdiözese Köln gehört,<br />

c) von Köln aus sei tatkräftige Hilfe beim Kirchbau geleistet worden,<br />

d) der Kölner Erzbischof habe der Kirche einige Engelbert-Reliquien geschenkt.<br />

Der Paderborner Bischof zeigte sich diesen Argumenten gegenüber aufgeschlossen<br />

und ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er vorschlug, statt seiner solle der<br />

Kölner Erzbischof die Konsekration vornehmen, „damit so die enge Verbindung zwischen<br />

der Gevelsbergischen und der Kölnischen Kirche für ewige Zeiten besiegelt<br />

werde".<br />

Tatsächlich kam es so, dass - wegen Verhinderung des Erzbischofs - der Kölner<br />

Weihbischof Dr. Baudri am 24. 8. die Kirche konsekrierte. Zum Gedenken an diesen<br />

Festtag übersandte er später eine lateinische Urkunde, in deren deutscher Übersetzung<br />

es u. a. hieß:<br />

„Im Jahre des Heils 1871, im sechsundzwanzigsten des Pontifikates Pius IX., unter<br />

der Landesregierung des Großmächtigsten Deutschen Kaisers, des Königs Wilhelm<br />

II. von Preußen, am Tage des hl. Apostels Bartholomäus, haben wir uns nach Gevelsberg<br />

bei Schwelm begeben, um im Auftrage und Namen des Erlauchtesten und<br />

Hochwürdigsten Herrn Conradus, Bischof von Paderborn, die dort erbaute neue Kirche<br />

zu konsekrieren. Weiter schrieb er: „ ... die Weihe sei unter großer Beteiligung<br />

des Klerus und des Volkes erfolgt (hierzu gehörten aus Schwelm neben Haselhorst<br />

und dem Kaplan auch der Schwelmer Kirchenvorstand, die Lehrer mit den Schulkindern<br />

und mehrere Gemeindemitglieder) und es seien einige Reliquien des hl. Engelbert<br />

in den Altar eingeschlossen worden.<br />

Am darauf folgenden Sonntag (27. 8.) fand die Eröffnungsfeier der neuen Missionsgemeinde<br />

statt. Hiermit verbunden nahm Haselhorst die feierliche Einführung des<br />

ersten Gevelsberger Missionspfarrers Ferdinand Mertens vor. Letzterer war am 3. 7.<br />

vom Paderborner Generalvikariat mit der provisorischen Verwaltung dieser Stelle betreut<br />

worden und hatte sich am 24. 7. zum Dienstantritt bei Haselhorst gemeldet. Er<br />

sollte bis zum Jahre 1908 in Gevelsberg wirken.<br />

Auch jetzt kam Haselhorst noch nicht zur Ruhe. Neu entstehende Kosten für die weiteren<br />

Bedürfnisse der Gemeinde, für den vollständigen Ausbau und für die innere<br />

Einrichtung der Kirche bedrückten ihn, ganz zu schweigen von der Geldbeschaffung<br />

für die Errichtung eines Pfarr- und Schulhauses. Daran konnten auch die zahlreichen<br />

größeren und kleineren Schenkungen, die seit 1867 von sehr unterschiedlichen Institutionen<br />

und Personen aus allen Himmelsrichtungen zur Unterstützung der Gevelsberger<br />

Baumaßnahme eingegangen waren und auch jetzt noch eintrafen, nichts ändern.<br />

Haselhorst ließ nicht locker und richtete - unter Bezugnahme auf die nur vorläufig ablehnende<br />

Beantwortung seines Gesuchs an den König von 1869 - am 18. 12. 1871<br />

an den Oberpräsidenten von Westfalen, Exzellenz von Kühlwetter, eine Bitte um<br />

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