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MARIEN pdf

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So sah sich zum Ende des Jahrhunderts hin<br />

unser Pfarrer Berthold Schmitz zusätzlich zu<br />

seinen Problemen noch mit dem Problem<br />

emigrierter französischer Geistlicher konfrontiert.<br />

Nachdem er noch 1794 einem Konfrater<br />

seines Ordens erlaubte in der hiesigen Kirche<br />

die hl. Messe abzuhalten, wie selbstverständlich<br />

ihm auch den Gebrauch der Messgewänder<br />

und Messutensilien erlaubte, so heftig reagierte<br />

er ein Jahr später. Mittlerweile tummelten<br />

sich über 10 emigrierte Priester, hauptsächlich<br />

aus den Klöstern Heisterbach (nahe<br />

Königswinter). und dem Kreuzherren-Kloster<br />

Hohenbusch (nahe Erkelenz), in „seiner“ Kirche<br />

und verbrauchten „seine“ Hostien und<br />

„seinen Messwein, sowie Kerzen und andere<br />

sakrale Dinge“ ohne irgendein Entgelt, ohne<br />

Dankeschön, ohne „Wiedergutmachung“.<br />

So kam dann der Tag, an dem er ihnen „voller<br />

Enttäuschung und wegen des unerlaubten<br />

Benutzen von Kirchenutensilien, Missachtung<br />

seiner Person und Autorität“, das Abhalten<br />

der Messe nicht nur verbot, sondern sie auch<br />

in ziemlich robuster Art aus der Kirche warf.<br />

Nur noch dem Kaplan des Marschalls von<br />

Prior des Klosters Hohenbusch: Ophoven<br />

Broglie, der dafür auch extra bezahlte, erlaubte<br />

er, als einzigem Fremden, die Kirche zu betreten und eine Messe lesen zu dürfen. Die<br />

Beschwerde des Priors des Klosters Hohenbusch namens Ophoven ließ nicht lange auf<br />

sich warten ….<br />

Kloster Hohenbusch. Am 8. August 1802 erfolgte durch<br />

die Säkularisierung der Franzosen die Aufhebung<br />

Warum aber diese Reaktionen bei Pastor<br />

Bertram. Schmitz so heftig waren,<br />

ersieht man aus folgenden Archivnotizen:<br />

Wurde anfangs 1796 sein Handeln<br />

noch „als ein schönes Zeugnis des Opfersinns<br />

des Pfarrer Schmitz“ beurteilt,<br />

so rügte ihn ein paar Jahre später, aber<br />

erst am 21. September 1802 ! , die königliche<br />

Regierung von Emmerich „ob<br />

der deswegen gemachten Schulden“<br />

und erkannte seinen Opfersinn nicht an:<br />

Sie schrieb: „ ... demnach hat der Pfarrer<br />

Schmitz damals pro Jahr ca. 70 Currant<br />

für die französischen Priester geopfert,<br />

dass ist nahezu 10 mal soviel, als<br />

er sonst für die eigenen katholischen<br />

Bedürfnisse ausgab… „ und weiter:

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