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MARIEN pdf

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ereitwillig nach Gottes Willen zu büßen, und ich bitte dich um Gebet, dass du mir Mittler<br />

zu Gott sein wollest, auf dass ich mein Leben und Glauben in Gottes Huld endigen möge<br />

...<br />

Wir sehen, wie das ganze menschliche Leben von den Priestern unter die Lupe genommen<br />

wurde und bedenken, aus heutiger Sicht wohl recht unverständlich, wie der<br />

einfache Bauer sich seinem Zwang hingeben musste. Seit dem Ende des 8. Jh. setzte<br />

man für alle Gläubigen eine periodische Pflichtbeichte durch, und da war als Anleitung<br />

eine solche Formel zur Erforschung des Gewissens nötig.<br />

Aber nun weiter in der Zeitgeschichte:<br />

Es dauerte nicht lange und der Raum um die Kirche herum wurde zu einem bedeutenden,<br />

wirtschaftlichen Mittelpunkt. Ein Markt entwickelte sich, Handel wurde betrieben.<br />

Die zunehmende Besiedlung machte um 900 eine Teilung des Hagener Kirchspiels<br />

notwendig. Es entstanden die Stammpfarreien Lüdenscheid und Schwelm.<br />

Zur Schwelmer Pfarrei gehörten die Bauernschaften (siehe Karte Seite 382) Nächstebreck,<br />

Gennebreck, Haßlinghausen, Hiddinghausen, Oelkinghausen, Schweflinghausen,<br />

die Schwelmer Bauernschaft, Langerfeld und Barmen („Alter Markt“) bis zur Landwehr,<br />

zusammen ein Gebiet von ca. 120 qkm.<br />

Eine kleine Kapelle für Gottesdiensthandlungen war mit Sicherheit schon auf dem Fronhof<br />

vorhanden. Doch folglich wegen der zunehmenden Besiedelung unseres Gebietes<br />

erbaute man bei uns um 900 die erste Kirche „aus dem Holz der heimischen Wälder“<br />

Sie war eine Eigenkirche des Kölner Erzbischofs und wurde dem hl. Bartholomäus geweiht.<br />

Ob diese Kirche nun auch auf dem Fronhof oder schon auf dem "Schwelmer Hügel“<br />

gestanden hat, also dort, wo heute die evangelische Christuskirche steht, ist nicht<br />

mehr genau zu sagen. Sicher ist jedoch, dass der Weihetag am 24. August, dem Fest<br />

des heiligen Bartholomäus, alljährlich mit einer Kirmes gefeiert wurde.<br />

Die erste Urkunde: 1085 Erzbischof Sigewin aus Köln<br />

Wie Schwelm im 11. Jahrhundert sein äußeres und kulturelles Aussehen entwickelte, ist<br />

wegen der wenigen Überlieferungen nur recht schwer zu beschreiben. Belegt ist die frühe<br />

Existenz des erwähnten Fronhofs, der am Südhang der fruchtbaren Schwelmer Kalkmulde<br />

entstanden war. Wie wir aus Schriften wissen, lebte hier der erzbischöfliche Verwalter<br />

, den man auch Schultheiß nannte, da die Bauern bei ihm ihre „Schulden“ zu bezahlen<br />

hatten.<br />

Neben dem Fronhof zur westlichen Seite hin, stand zu dieser Zeit mit Sicherheit die kleine<br />

oben genannte Schwelmer Kirche. Wie es „rund“ um diese Kirche aussah, beschreibt<br />

Gerd Helbeck in seinem Buch: „Schwelm - Geschichte einer Stadt und ihres Umfeldes“:<br />

„Bei der Kirche lag der Hof des Pastors mit Garten, Acker, Wiese und einer Zehntscheune.<br />

Vor der Kirchenpforte breitete sich im Bereich des heutigen Altmarkts ein Platz<br />

aus, in den die aus dem Kirchspiel heranführenden Kirchwege mündeten. Vielleicht umstanden<br />

ihn damals schon die Hütten einiger Handwerker, die ihre Erzeugnisse den<br />

Gläubigen, die hier an Sonn- und Festtagen zusammenströmten, anboten. Das Kirchspiel<br />

war eine Waldlandschaft mit Lichtungen für verstreut liegende Siedlungen. Neue<br />

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