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MARIEN pdf

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6 ar 81 qm große Gartengelände (früher: Schürmann'scher Garten) für 2250 Mark. In bei<br />

-den Fällen hatten Spenden den Erwerb ermöglicht.<br />

Immerhin dauerte es bis zum Jahre 1900, ehe in nordwestlicher Richtung ein dreistöckiger<br />

Gebäudeflügel mit neuem Operationsraum angebaut wurde. Die Einweihungsfeierlichkeiten<br />

mit Hochamt und anschließender gemütlicher Zusammenkunft im<br />

Gesellenhaus fanden am 14. November 1900 statt. Durch diese Erweiterung erhöhte<br />

sich die Bettenzahl auf 70; und der Krankenhausvorstand stellte fest, nunmehr sei „der<br />

Ausbau des Hospitals in jeder Hinsicht vollendet".<br />

Gleichwohl ergab sich alsbald neuer Bedarf, zum Teil auch dadurch bedingt, dass die<br />

durchschnittliche Verweildauer der Kranken im Jahre 1903 auf 45 ¼ Tage gestiegen<br />

war. So erwarb man von Herrn Theodor Bouchsein im Jahre 1905 das im Osten angrenzende<br />

Grundstück (früher die beiden Schneider'schen Gärten) in der Größe von 18 ar 91<br />

qm für 20500 Mark.<br />

Im selben Jahr wurde auch der zweite große Anbau errichtet, der sich in östlicher Richtung<br />

entlang der Straße anschließt und die neue Kapelle aufnahm. In der zugehörigen,<br />

zur Grundsteinlegung angefertigten Urkunde heißt es u. a.:<br />

„Am Mittwoch, den 9. August eintausendneunhundertfünf, dem Vorabende vor dem 13.<br />

Jahrestage der ersten Einweihung dieses Hauses, am dritten Jahrestage der Krönung<br />

Pius X., im 18. Regierungsjahre Kaiser Wilhelms II., im 6. Jahr nach Erwählung unseres<br />

Bischofs Dr. Wilhelm Schneider, unter Herrn Bürgermeister Branscheid und Herrn Landrat<br />

Harz, wurde dieser Grundstein zur verlängerten Südfront gelegt... Die jetzige Erweiterung<br />

(c. 50000 Mk.) ist veranlaßt durch Raummangel überhaupt sowie besonders durch<br />

die Forderung der Königl. Regierung, Isolierräume für Infektionskranke zu schaffen."<br />

Im Zusammenhang mit dem genannten Grundstückskauf und den Baumaßnahmen ist<br />

im Protokoll der Kirchenvorstandssitzung vom 18.12.1905 zu lesen:<br />

… wie bisher brauchen auch in Zukunft Mittel aus Kirchensteuern nicht in Anspruch genommen<br />

werden."<br />

Am 1.12.1910 beschloss der Kirchenvorstand nach längeren Vorüberlegungen die Umwandlung<br />

des Krankenhausvorstandes in ein Kuratorium. Die von ihm ausgearbeitete<br />

diesbezügliche Satzung wurde am 20. 2.1911 von der bischöflichen Behörde genehmigt;<br />

sie erfuhr im Laufe der folgenden Jahrzehnte mancherlei Änderungen.<br />

Während des ersten Weltkrieges wurde das Marienhospital als Lazarett benötigt. Bereits<br />

am 8. 8.1914 wurden 50 Betten für Verwundete bereitgestellt; die offizielle Aufhebung<br />

des Lazarettcharakters erfolgte erst am 3. 7.1919.<br />

Aber nun weiter mit dem Geschehen und der weiteren Neugestaltung unserer Kirche:<br />

Mit dem Umbau der Marienkirche, der Errichtung eines neuen Chores, eines neuen Altarraumes<br />

mit Altar, dem wie schon erwähnt, das Gemälde „Salvator mundi“, Christus<br />

als Erlöser, des Professors Deger aus der Düsseldorfer Nazarener-Schule besonderen<br />

Ausdruck verleihen sollte und einer Doppelsakristei mit Zwiebeltürmchen, konnte am 3.<br />

April 1894 begonnen werden. Die Arbeiten gingen so zügig voran, dass eine große Einweihungsfeier<br />

schon am 28. Oktober 1894 stattfand.<br />

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