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MARIEN pdf

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Wenn man sich also mit den Verhältnissen der Sachsen intensiv befasst, stellt man fest,<br />

dass zwischen dem sächsischen Adel und den Frilingen und Liten eine große Kluft bestand.<br />

Der Adel, mit Ausnahme von Widukind, dem „Herzog“ der Sachsen und seinen<br />

Freunden, wandte sich zuerst dem Christentum zu, wie das auch bei anderen germanischen<br />

Stämmen beobachtet wurde. Man bemühte sich zunächst um den König, dann<br />

um sein Gefolge und schließlich folgte der ganze Stamm, wenn auch Rückschläge den<br />

ganzen Prozess in die Länge ziehen konnten.<br />

An sich wurden die christlichen Missionare von den Sachsen nicht abgewiesen, doch in<br />

Zeiten des Kampfes mit Karl dem Großen um die Bewahrung der Unabhängigkeit gab es<br />

Miniatur: Die wohl früheste Darstellung des<br />

Bonifatius, 10. Jahrhundert,<br />

im "Fuldaer Sakramentarium"<br />

Gemälde vom Ewaldi-Reliquienschrein (in der<br />

Mitte der hl. Kunibert) in der Kirche St. Kunibert<br />

in Köln um 1400<br />

scharfe Absagen gegen alles Christentum und demzufolge auch gegen die angelsächsischen<br />

Mönche Wilfrid, Willibrord, die beiden Ewalde (erschlagen 690 in der Nähe des<br />

heutigen Aplerbeck) und Suitbert ( gest. 713 in Kaiserswerth ). Diese waren von der<br />

britischen Insel zum Festland gekommen und fühlten sich besonders zur Bekehrung ihrer<br />

Stammesgenossen berufen.<br />

Nachdem die Christianisierung Sachsens und die Einordnung in das fränkische Reich<br />

abgeschlossen war, wurde der Aufbau der Kirche organisiert und nach dieser Annektierung<br />

Sachsens in das Reich Karl des Großen auch die Straßen siedlungsfreundlicher.<br />

Doch letztlich Winfrid - Bonifatius, Apostel der Deutschen, fiel in besonderer Weise die<br />

Aufgabe der Reform der germanischen Landeskirchen, des Ausbaues einer klaren kirchlichen<br />

Organisation und des engeren Anschlusses an die römische Kirche zu.<br />

So bildeten sich im Laufe der Zeit die sogenannten Urpfarren, deren Gebiet sich über ca.<br />

300 bis 900 qkm bildete. Eine Kirche wurde bald der natürliche Mittelpunkt dieses riesigen<br />

Gebietes. So entstand auch das Kirchspiel Hagen, aus dem um 900 sich dann<br />

schwerpunkthaft Lüdenscheid und Schwelm bildeten. In Folge gründeten sich dann in<br />

unserem Raume (8. und 9. Jahrhundert) eine große Anzahl von Einzelsiedlungen.<br />

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