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MARIEN pdf

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12.000 Thaler belief. So verstärkte er im folgenden Jahre seine Bemühungen, die notwendigen<br />

Gelder für den Kirchbau zu beschaffen. Besondere Hoffnung, die letztlich nicht<br />

enttäuscht wurde, setzte er dabei auf Zuwendungen von Seiten des Bonifatiusverein.<br />

Doch der zwischenzeitlich (am 19. 7.) ausgebrochene Deutsch – Französische Krieg von<br />

1870/71 ließ allerorten die Spendenbereitschaft zurückgehen. Hatte Haselhorst noch am<br />

10. 6. 1870 dem Paderborner Generalvikariat mitgeteilt, die neue Kirche könne noch im<br />

Herbst eingeweiht werden, so zeigte er sich in einem Schreiben an den Kölner Erzbischof<br />

vom 8. 8. äußerst bedrückt, weil noch nicht einmal die Hälfte der benötigten Gelder<br />

eingekommen sei und er damit seine priesterliche Ehre in Gefahr sowie Freunde und<br />

Gönner in große Verlegenheit bringe.<br />

Lichtblicke zeigten sich im Frühjahr 1871. Nicht nur, dass der Krieg seinem Ende entgegen<br />

ging und sich so die finanzielle Situation entspannte. Darüber hinaus folgte ein entscheidender<br />

Schritt:<br />

Nachdem die im Zusammenhang mit dem Schwelmer Pfarrerwahlrecht aufgekommenen<br />

juristischen Bedenken aufgrund einer schriftlichen Stellungnahme Haselhorst's, die zudem<br />

einen Widerspruch der Schwelmer Gemeinde gegen die Abpfarrung Gevelsbergs<br />

als unwahrscheinlich bezeichnete, für unbegründet erklärt worden waren, errichtete am<br />

6. 3. der Paderborner Bischof durch Verordnung die Missionsgemeinde Gevelsberg.<br />

Im ersten Artikel der Urkunde heißt es, „daß alle dem Civilstande angehörige Katholiken<br />

in den Gemeinden Gevelsberg (Amt Ennepe) und Asbeck, Berge und Silschede (Amt<br />

Volmarstein) zu einer Missionsgemeinde vereinigt und demgemäß die vorgenannten Gemeinden<br />

von der katholischen Pfarrei Schwelm abgetrennt werden". Die staatliche Anerkennung<br />

der neuen Gemeinde wurde unter dem 26. 5. erteilt.<br />

In dieser Zeit ging ein weiterer Herzenswunsch Haselhorst in Erfüllung: Am 4. 5. konnte<br />

er für die neue Kirche - entsprechend seinem Gesuch vom 25. 3. - in Köln Reliquien des<br />

hl. Engelbert in Empfang nehmen, die der Erzbischof dem im Dom aufbewahrten kostbaren<br />

Schrein entnommen hatte. Es handelte sich dabei um einen Zahn und eine Zehe<br />

sowie einen Knochen aus dem linken Arm.<br />

Eine Art Vollzugsmeldung konnte Haselhorst am 22. 6. nach Paderborn richten. Sie beinhaltete<br />

u. a., dass bereits seit dem 1. 5. eine passende Wohnung für den Geistlichen<br />

zu einem Mietpreis von 46 Talern jährlich zur Verfügung stehe, dass die Arbeiten an der<br />

Kirche in wenigen Tagen beendet sein würden und dass das nötige Inventar (ganz oder<br />

teilweise geschenkt) vorhanden sei.<br />

Doch die finanzielle Last drückte weiter. Immer noch waren ungefähr 700 Thaler Schulden<br />

abzutragen. Angesichts dieser Sachlage entsprach der Kölner Erzbischof der schon<br />

im Jahre 1868 vorgebrachten Bitte Haselhorst's und ordnete im „Kirchlichen Anzeiger für<br />

die Erzdiözese Köln" vom 1. 8. 1871 eine Kirchenkollekte zugunsten der Gevelsberger<br />

Kirche an. In der Begründung schrieb er, dass diese „für alle Zukunft ein würdiges<br />

und dauerndes Denkmal an den glorreichen Martertod unseres heiligen Erzbischofs Engelbert<br />

bilden soll". Die Kollekte ergab den Betrag von über 1100 Talern.<br />

Das Anliegen, dem sich Haselhorst von Anfang an verpflichtet gefühlt hatte, nämlich die<br />

geistige Verbundenheit Gevelsbergs mit Köln und dem hl. Engelbert zu pflegen und aufrechtzuerhalten,<br />

sollte anlässlich der Konsekration der Kirche erneut überaus deutlich<br />

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