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MARIEN pdf

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Franz Bernhard Niebling beschreibt die neue Kirche in einer anderen Pfarrchronik so:<br />

„ … die Gebäude (Kirche und Pfarrzentrum) sind aus rotem Ziegelstein errichtet und fügen<br />

sich harmonisch in die nach dem Krieg wieder aufgebaute Bahnhofstraße ein. Dazu<br />

schreibt Architekt Fritz Lill, Köln, der die Baupläne seines verstorbenen Bruders verwirklicht<br />

hat: „Die Außenansicht einer Kirche sollte sich nach Möglichkeit unterscheiden von<br />

den umliegenden Gebäuden. So hat man früher Natursteine als Baumaterial benutzt.<br />

Die heutigen bauphysikalischen Notwendigkeiten lassen den Naturstein auch kostenmäßig<br />

nicht mehr zum Zuge kommen. Damit entstanden immer mehr Kirchen in roten Vormauerziegeln<br />

oder in neuester Zeit in Beton. Der Architekt wollte für die Kirchenwände<br />

gerne die warme Farbe und den kleinen, gebrannten Stein. Für den mächtigen Turm,<br />

der ein markantes Bauwerk im Herzen der Stadt ist, hat er sich zum Sichtbeton entschlossen.<br />

Darüber hinaus ist auch eine wirtschaftlich praktische Begründung überzeugend:<br />

der Unterhalt eines z. B. verputzten Baues wäre ungewöhnlich größer. Im Innern<br />

der Kirche ist der unverputzte Stein aus der Gesamtgestaltung nicht wegzudenken, er<br />

wirkt großartig und beruhigend. Helle Wände würden weniger dieses Gefühl der Geborgenheit<br />

vermitteln können. So ist ein großer sakraler Raum entstanden. Licht erhält der<br />

weite geschlossene Innenraum durch die Glaskuppel von 3 m Durchmesser im Dach<br />

über der Altarinsel und durch die noch sehr nüchtern wirkende Glaswand der Portalfront.<br />

Sieben Stufen führen hinunter in die Kirche; so konnte eine ausreichende Höhe (10,90<br />

m) zur Holzdecke hin erreicht werden. Der Fußboden ist mit grauem Naturstein (Alta-<br />

Quarzit aus Norwegen) belegt, Altar, Ambo (Lesepult) und Tabernakel auf der erhöhten<br />

Altarinsel sind aus römischem Travertin.<br />

In den Altarstein sind seit Jahrhunderten die Reliquien der hl. Märtyrer Christianus, Pius<br />

und Laurentius eingelassen. Die alten Urkunden von 1868, ausgefertigt vom Bekenner-<br />

Bischof Conrad Martin (Paderborn), von 1896 nach der Erweiterung des früheren Chorraumes,<br />

unterzeichnet von Weihbischof Augustinus Gockel aus Paderborn, und von<br />

1948 nach dem Wiederaufbau der kriegszerstörten Kirche, vom Paderborner Erzbischof<br />

Lorenz Jaeger unterschrieben, wurden bei der Altarweihe der neuen Urkunde von Bischof<br />

Franz Hengsbach (Essen) beigefügt. Tabernakel und Altarkreuz zieren seit 1980<br />

die Kirche und sind entworfen von Bildhauer Johannes Niemeyer aus Rietberg.<br />

Die runde Altarinsel bestimmte auch die Anordnung der Bänke im Halbkreis, die ca. 500<br />

Personen Platz bieten. In der kleinen Seitenkapelle mit weiteren sechzig Bankplätzen<br />

befinden sich die Beichträume und ein Nebenaltar (Egino Weinert, Köln) für die Werktagsgottesdienste.<br />

Die hier in lebendigen Farben gestaltete Bleiverglasung (1981) nach dem Entwurf der<br />

Oberhausener Künstlerin Ida Köhne hat das Thema aus der Geh. Offenbarung vom neuen<br />

Jerusalem zum Inhalt, das von Gott her aus dem Himmel herabkommt: „Die Stadt<br />

braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet<br />

sie, und ihre Leuchte ist das Lamm." (Offbg. 21, 23).<br />

Der 46 m hohe runde Glockenturm in Sichtbeton ist mit dem Kirchengebäude nur durch<br />

einen kleinen Gang verbunden. Der untere Raum des Turmes lädt mit dem alt ehrwürdigen<br />

Marienbild von der immerwährenden Hilfe zu stillem Gebet ein.“<br />

Das feierliche Levitenamt nach Weihe von Kirche und Altar feierte der Bischof dann mit<br />

Herrn Dechant Tschirschwitz als Diakon und Herrn Pfarrer Franzen als Subdiakon.<br />

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