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MARIEN pdf

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Sechster Pastor<br />

Der Hochwürdige Herr Jacobus Becker Mai 1695, bis er im Jahre 1701 zu einer größeren<br />

Pfarrei (Olpe) überwechselte.<br />

Von nun an wurde die kleine Gemeinde Schwelm als Missionspfarrei vom Franziskanerorden<br />

aus dem Kloster Hardenberg - Neviges betreut.<br />

Aber auch diese Ordensgeistlichen blieben nicht lange in Schwelm. Die Gründe waren<br />

nicht nur die Armut der Gemeinde und somit das geringe Einkommen der Geistlichen,<br />

sondern vor allem die große Ausdehnung des Pfarrbezirks und die schwere seelsorgliche<br />

Arbeit.<br />

Die Wohltäter dieser Zeit um 1700 - 1750<br />

Ohne Wohltäter, die mit ihren Stiftungen nicht nur die Bitte um Messe und Gebet für ihre<br />

eigene Seelen verbanden, sondern aus diesen Stiftungen auch einen Teil den Armen<br />

und den Pastoren zukommen ließen, wäre die Gemeinde schon anfangs zum Scheitern<br />

verurteilt gewesen. Die Wiederbegründung der Pfarrgemeinde St. Marien im Jahre 1682<br />

war nämlich mit einem ungeheuren finanziellen Kraftakt verbunden gewesen.<br />

Nicht nur, dass sie 364 Taler für den Kauf des neuen Grundstücks und der auf ihm stehenden<br />

Gebäude, die als Pfarrhaus und Schule dienen sollten, aufbringen musste, sondern<br />

es waren auch die Aufwendungen für den Bau der Kirche einschließlich ihrer Ausstattung<br />

fällig. Zusätzlich drückten die Gehaltszahlungen für den Geistlichen und den<br />

Lehrer, der gleichzeitig auch Küsters und Organist war, die Ausgaben für die Gottesdienste,<br />

die karitativen Leistungen sowie die Kosten für die Unterhaltung der Gebäude.<br />

Diese Verpflichtung, das wurde allen schnell klar, war ohne finanziellen Rückhalt kaum<br />

möglich.<br />

So blieb die Gemeinde lange Zeit auf Geldspenden ihrer Gönnern angewiesen. Als erster<br />

ging hier aber ihr Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, obwohl nicht katholisch,<br />

mit gutem Beispiel voran, indem er der Gemeinde 1000 Taler schenkte. In der Folgezeit<br />

gab es weitere Unterstützungsleistungen, und zwar von drei „vornehmen reichen<br />

Damen“ aus der Gemeinde. Es waren die Maria Magdalena Frowein, Christina Maria de<br />

Stael von Holstein und Anna Maria Sibylla von der Heese. Nicht nur ihre Stiftungen und<br />

Hilfen sind in alten Dokumenten noch vorhanden, sondern diese geben uns auch einen<br />

Einblick in Familie und Umfeld.<br />

Maria Magdalena Frowein<br />

Maria Magdalena Frowein, bürgerlicher Herkunft, trat erst durch Heirat in die Geschichte<br />

des Hauses Martfeld ein, welches seit 1591 der Familie Raitz von Frentz gehörte. Nachdem<br />

sie 1681 Witwe geworden war, vermählte sie sich im Jahr 1684 dann mit Wolfgang<br />

Friedrich Stael von Holstein. Diese Heirat mit einem der Söhne von Robert Werner Stael<br />

von Holstein und Ursula Kunigunde, einer der Schwestern des genannten Adolf Wilhelm<br />

Raitz von Frentz, stellte sicher, dass das Haus Martfeld als Familienbesitz erhalten blieb.<br />

Maria Magdalenas Ehemann Wolfgang Friedrich verschied am 15.1.1703 und wurde in<br />

der katholischen St. Marien Kirche begraben.<br />

Bemerkenswert an diesem Ehepaar ist der uns noch erhaltene Wortlaut des Heirats-<br />

Kontraktes, der am 4.12.1684 „im Nahmen der Heyl. ohnzerteilten Dreyfaltigkeit" zwi-<br />

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