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MARIEN pdf

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Schwelm 1722 mit seinen Vorstädten. Unten rechts: „Hinter der Mauer“- Kirche, Schule, Pastorat<br />

Wylich ein Haus bauen unter der Bedingung, dass es die Gemeinde später einlösen<br />

könnte. Dieses war schon im Jahre 1740 möglich, als ein Fräulein von Aschenberg der<br />

Gemeinde testamentarisch 600 Taler vermachte.<br />

In der ersten Hälfte des neuen Jahrhunderts verzeichnete die katholische Gemeinde viele<br />

Verluste von Gemeindegliedern. Die Gemeinde musste, wie alle anderen Bürger der<br />

Stadt, manche Mühsal, Naturkatastrophen und Auseinandersetzungen bewältigen und<br />

meistern. 1726 starben insgesamt 114, im Jahre 1727 106 Menschen an der „Roten<br />

Ruhr“. Die Blattern brachen aus. 1738 vernichtete eine Hagelschauer fast die ganze Ernte,<br />

die Wuppertaler Leineweber versuchten die Schwelmer Konkurrenz auszuschalten,<br />

1740 hielt der Winter bis Ende Mai an. 1753 herrschte östlich Schwelms eine Viehseuche,<br />

die auch in Möllenkotten einen großen Viehbestand vernichtete. 1755 war der<br />

Winter so stark, dass die Wupper 8 Wochen zugefroren war.<br />

Der 7 jährige Krieg tat sein Übriges. Endlose Durchmärsche und Einquartierungen,<br />

Schwelm litt unter den Kämpfen des 7 jährigen Krieges. Dazu kam, dass Schwelm<br />

Grenzstadt war und ein preußisches Werbekommando besaß. Die Soldatenwerber verbreiteten<br />

Angst und Schrecken. Sie machten regelrechte Jagd auf die jungen Männer<br />

der Gemeinde und Umgebung. Der König Friedrich Wilhelm I. brauchte für sein Heer<br />

Soldaten. Da war ihm auch jedes rohe Mittel recht, „Nachwuchs“ zu bekommen. Selbst<br />

die Kirchgänger aus dem Bergischen Land waren bei ihrem Kirchgang nicht sicher vor<br />

ihnen. Viele junge Männer flüchteten aus der Mark ins Bergische. Noch heute ist es bei<br />

uns ein geflügeltes Wort, wenn man sagt: “Er ging über die Wupper“!<br />

Der Zorn der Bürger über diese schlimme Behandlung entlud sich in der Nacht zum<br />

28. September 1720. Sie befreiten mit den Bauern der Umgebung die unschuldigen<br />

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