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MARIEN pdf

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Für die Fastenzeit hatten sich Gemeindemitglieder<br />

einmal etwas ganz Besonderes ausgedacht:<br />

Biblische Wandbilder wurden in einem<br />

schönen Wechselrahmen, wöchentlich wechselnd<br />

in der Kirche zum Aushang gebracht<br />

Der Krieg hat uns erreicht - Fliegerangriff<br />

auf Schwelm am 13. April 1942<br />

Pfarrer Peters berichtet:<br />

„In der Nacht von Weißensonntag auf Montag,<br />

den 13. April 1942, erlebte Schwelm den heftigsten<br />

Angriff feindlicher Flieger seit Beginn<br />

des Krieges. Da 6 Tage vorher schon einige<br />

Bomben bei der früheren Sternenberg‘schen<br />

Fabrik in der Jesinghauser Straße gefallen waren,<br />

hatten sich die Einwohner eingedenk dieses<br />

schweren Angriffes beim Alarm, der zwischen<br />

1 und 2 Uhr ertönte, fast restlos in die<br />

Keller be-geben. Da die Kabelleitung des elektrischen<br />

Stromes durch eine Bombe zerstört<br />

wurde, herrschte alsbald völlige Dunkelheit.<br />

Diese aber wurde jäh unterbrochen durch den<br />

roten Feuerschein der zahlreichen Brände, die<br />

durch unzählige Brandbomben entfacht worden<br />

waren. Lager und Versandhaus der Fa. Rhenania am Bahnhof brannten lichterloh. Da<br />

sie mitten in der Nacht Schwelm hell erleuchteten, hatten die feindlichen Flieger, die<br />

Welle auf Welle heranbrausten eine leichte Arbeit, um ihre Bombenlast zielsicher abzuwerfen.“<br />

Der Hauptangriff traf Schwelm zwischen 1.45 und 2.10 und hatte ganze Arbeit geleistet:<br />

Rhenania; Gerdes Asphalt–Werk, Rondowerk (Abt. Viktoriastr.) und Geschäftshaus<br />

Kaufmann, das wie ein Kartenhaus in sich zusammen gebrochen war, waren<br />

schwer getroffen worden.<br />

5 Personen begruben die Trümmer des Hauses, aber wie ein Wunder kamen alle mit<br />

dem Leben davon. Doch insgesamt waren 10 Todesopfer zu beklagen, davon 3 Katholiken.<br />

Im Ganzen waren 83 Sprengbomben und ca 4500 Brandbomben geworfen worden.<br />

Am Freitag, den 17. April 1942 hielt man eine Trauerfeier für die Opfer des Fliegerangriffs<br />

in der Aula der Oberschule.<br />

In den Tagen nach der Schreckensnacht kamen scharenweise Neugierige von auswärts,<br />

um die Trümmer und die Ruinen, die der Angriff verursacht hatte, zu sehen. In der<br />

Schreckensstunde des Fliegerangriffs war in den Luftschutzkellern viel und innig gebetet<br />

worden, und diesem Gebet darf man wohl zuschreiben, dass die Zahl der Todesopfer<br />

nicht viel größer geworden ist, wie es die Menge der abgeworfenen Bomben hatten befürchten<br />

lassen. Zur Behebung der Bombenschäden wurden zahlreiche Handwerker<br />

(Dachdecker, Maurer, Zimmerleute) von auswärts eingesetzt, die lange Monate hindurch

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