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MARIEN pdf

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ich daher nicht in der Lage, die staatliche Genehmigung zur Errichtung einer Pfarrgemeinde<br />

Haßlinghausen zu erteilen, für die die Hälfte des jeweiligen Pfarrergehalts aus<br />

Staatsfonds bereitgestellt werden müsste."<br />

Eine Grenzänderung der Gemeinde wurde im Jahre 1938 vorgenommen. Da mit Wirkung<br />

vom 1. 8. 1929 ein Teil der Gemeinde Gennebreck in die Stadt Wuppertal und damit<br />

in die Rheinprovinz umgemeindet worden war, ergab sich die Notwendigkeit einer<br />

Grenzregulierung, „um die Grenzen der Kirchengemeinden und Erzdiözesen mit den<br />

kommunalpolitischen Gemeinde- und Provinzgrenzen in Übereinstimmung zu bringen".<br />

Hinzu traten seelsorgliche Gründe, weil für die Katholiken dieser Gebiete die Wegeverhältnisse<br />

und Verkehrsverbindungen zum Besuch von Gottesdiensten sich nach einer<br />

Grenzänderung als weit günstiger darstellten. So erfolgte eine Abpfarrung von etwa zwei<br />

qkm mit 85 Wohnhäusern an die Gemeinden St. Marien in Barmen und St. Raphael in<br />

Langerfeld.<br />

Der Durchbruch zur endgültigen Selbständigkeit, die genau wie diejenige Milspes in Zusammenhang<br />

mit der Gründung des Dekanats Schwelm und der Errichtung des Bistums<br />

Essen stand, wurde eingeleitet mit der Sitzung des Schwelmer Kirchenvorstands am 20.<br />

1. 1957. Kurz und bündig, ohne weitere Erläuterung oder Begründung, lautete sein Beschluss:<br />

„Der katholische Kirchenvorstand bittet einstimmig das Erzbischöfliche Generalvikariat in<br />

Paderborn, die Pfarrvikarie St. Joseph in Haßlinghausen mit eigener Vermögensverwaltung<br />

zur Pfarrei zu erheben. Sie soll den Namen Katholische Pfarrgemeinde St. Joseph<br />

in Haßlinghausen führen: ."<br />

Die entsprechende Geburtsurkunde dieser Tochtergemeinde Schwelms wurde am 5. 2.<br />

1957 von Erzbischof Lorenz Jäger ausgestellt, kam allerdings erst am 29. 5. in Haßlinghausen<br />

an. Im Artikel 1 findet sich die entscheidende Feststellung, der Artikel 2 nennt<br />

die drei betroffenen Ämter, nämlich Haßlinghausen (mit den politischen Gemeinden<br />

Haßlinghausen, Hiddinghausen, Linderhausen und Gennebreck), Volmarstein (mit Silschede<br />

und Asbeck) sowie Blankenstein (mit Obersprockhövel) und Artikel 3 beschreibt<br />

den genauen Grenzverlauf. Im Artikel 4 wird die Bedingungslosigkeit der Pfarreierrichtung<br />

betont und Artikel 5 setzt als Vollzugstermin den 1. 4. 1957 fest. Zu einer Änderung<br />

der Pfarrgrenzen kam es am 1. 12. 1965. Die etwa 300 Katholiken Obersprockhövels<br />

wurden zur Niedersprockhöveler Kirchengemeinde St. Januarius umgepfarrt.<br />

Der Kampf um die kath. Schule<br />

Schon seit den ersten Anfängen der Gemeinde war es ein besonderes Anliegen der<br />

Seelsorgearbeit gewesen, den katholischen Schulkindern in Haßlinghausen Religionsunterricht<br />

zu vermitteln bzw. eine kath. Schule zu gründen. Nach vielen Briefwechseln und<br />

langen Verhandlungen, die bis ins Jahr 1888 zurückgingen, konnte endlich ab 1. 7. 1891<br />

entsprechender Unterricht angeboten werden. Dieser wurde vom Schwelmer Lehrer<br />

Heinrich Lauer erteilt, später von Rektor Faßbender, der dann ab 1908 von Vikar Viegener<br />

übernommen wurde. Da die katholischen Schüler (im Jahre 1890 waren es 23, im<br />

Jahre 1909 bereits 62) verschiedene evangelische Schulen besuchten, konnte der Unterricht<br />

nur am Mittwoch und Samstagnachmittag in Doppelstunden stattfinden. Lauer<br />

erhielt pro Stunde 1 Mark und außerdem für den Weg 2 Mark, so dass er je Nachmittag<br />

4 Mark bekam.<br />

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