MARIEN pdf

Das Marien - Hospital 1898
Die Einweihung fand am 10 .8.1893, dem Festtag des Hl. Laurentius, statt. Nachdem
frühmorgens die Schwestern zusammen mit der Generaloberin aus Paderborn eingetroffen
waren, hielt um 9 1/2 Uhr Pfarrer Franz Maas ein feierliches Levitenamt. Er hatte
sich seit seinem Schwelmer Dienstantritt im März 1890 in besonderer Weise für den Bau
des Hospitals eingesetzt, war allerdings kurz vor dem Zeitpunkt der Einweihung nach
Gelsenkirchen versetzt worden. Die feierliche Zeremonie vollzog Dechant Gipperich aus
Herdecke. Am Nachmittag brachten die Kinder zusätzlich zu den Geschenken, die schon
vorher zur Inventarausstattung des Hauses reichlich eingegangen waren, eine Menge
von Lebensmitteln, „so dass dasselbe fast für ein ganzes Jahr verproviantiert war".
Die erste Patientin wurde am 13. 8. aufgenommen. Sie litt an Gelenkrheumatismus mit
Blutarmut.
Das unterkellerte Hospital war aus Ringofen-Ziegelsteinen errichtet. Die Seitenflügel waren
einstöckig, während der Mittelteil zweistöckig gehalten war. Das darüber liegende
Dachgeschoß war zum Teil ausgebaut. Außer den Nebenräumen umfasste es Säle und
Zellen für die Kranken und Wohnräume für die Schwestern.
Wie der Magistrat dem Krankenhaus bescheinigte, „entsprach es in jeder Hinsicht den
hygienischen Anforderungen der Neuzeit". Der Name des Anstaltsarztes war Dr. Scheele;
er bezog ein Jahresgehalt von 400 Mark. Die Pflege erfolgte im ersten Jahr durch drei
Vincentinerinnen; ihre Zahl erhöhte sich später stetig. Die statistischen Angaben für das
erste durchgehende Betriebsjahr 1894 entnehmen wir unserem Archiv. Sie besagen:
147