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MARIEN pdf

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Auch die Gemeindewallfahrt am 5. Juli nach Neviges mit rund 350 „Pilgern“ nahm einen<br />

guten Verlauf, zu der man morgens früh gemeinsam im Sonderzug nach Neviges aufgebrochen<br />

war. Das Wetter war so günstig, dass alles in schönster Ordnung verlief. Waren<br />

aus unserer Gemeinde auch ca. 200 Personen weniger als im Vorjahr mitgefahren,<br />

so konnte man feststellen, dass der Zustrom der Pilger mehr und mehr zugenommen<br />

hatte. An diesem Sonntag waren über 10000 Pilger in Neviges. Das Hauptanliegen der<br />

Pilger war die Bitte an die Gottesmutter: Sie möge in dieser für Christen so schweren<br />

Zeit sie segnen und behüten. Das aus tiefer Inbrunst gesungene Lied: „Segne Du Maria,<br />

segne Du dein Kind“ war kein bloßes Lippenbekenntnis!<br />

Am 23. Juli 1936 war das Fest des Diözesanpatrons, des hl. Liborius. Dieses Fest wurde<br />

auch in unserer Gemeinde mit besonderem Glanz gefeiert. Elfhundert Jahre waren verflossen,<br />

seit die Gebeine des Heiligen im Dom zu Paderborn beigesetzt wurden. Große<br />

Pilgerscharen wallfahrten in diesen Wochen zum Grabe des hl. Liborius. Aus unserer<br />

Gemeinde nahmen 80 Gemeindemitglieder an den Feierlichkeiten im Paderborner Dom<br />

teil.<br />

Wie sehr die Menschen in unserer Pfarrei Gemeindeleben praktizierten, zeigen die Eintragungen<br />

in der Chronik:<br />

„ … mit Stolz und Freude blicken wir zurück auf die Eucharistische Familienwoche vom<br />

27.9. – 4.10.1936. Jeden Tag war unser Gotteshaus gefüllt, wenn die Glocken zur Predigt<br />

riefen. In der ersten Woche nahmen täglich 1100 Frauen und Männer teil, in der<br />

zweiten Woche ungefähr 850 Jünglinge und Jungfrauen. Vor allem wird allen unvergesslich<br />

sein die große Schlussfeier am 4. Oktober, in der Pfarrer Müller den beiden Dominikaner<br />

- Patern Urban und Elger aus Köln für ihre treue und aufopfernde Arbeit, und<br />

allen Pfarrkindern für die rege Teilnahme an der eucharistischen Woche dankte …“<br />

Anfang 1937 trat Vikar Hermann Reuter, bisher an der Propsteikirche in Dortmund, seinen<br />

Dienst in Schwelm an. Er kam für Vikar Steffen, der eine neue Stelle im Sauerland<br />

übernahm.<br />

Exerzitien für Jugendliche, feierliche Schulentlassfeiern, glanzvolle Festpredigten, volle<br />

Kirchen zu allen Messen und Andachten, konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass die Nationalsozialisten immer mehr den tag – täglichen Ablauf des kirchlichen Lebens<br />

beeinflussten. So auch bei der Fronleichnamsprozession, zu der sehr viele Katholiken<br />

aus der näheren und weiteren Umgebung nach Schwelm gekommen waren, „um<br />

mit den Schwelmer Katholiken dem Heiland einen würdigen Triumphzug zu bereiten“.<br />

Die Zahl der Teilnehmer hatte eher zu- als abgenommen. Doch durch polizeiliche Verordnung<br />

wurde der Prozessionsgang so beschnitten, dass die Schützen- und Potthoffstraße<br />

nicht mehr benutzt werden durften.<br />

Durch folgende Straßen zog nun die Prozession: Von der Bahnhofstraße, über die Untermauerstraße<br />

bis zum Kaiser-Friedrich-Platz, von dort durch die Bismarckstraße zum<br />

Marienhospital, dann durch die Gasstraße bis zurück zur Pfarrkirche. Was alle noch<br />

nicht wussten, war, dass 1937 diese „Route“ letztmalig war. Fast schon resignierend<br />

finden wir 1938 den Eintrag: … die zwei Stationen außerhalb des Gotteshauses waren<br />

im Garten des Marienhospitals und des Pfarrhauses. 1939 dann: Die Fronleichnamsprozession<br />

zog in diesem Jahre einen neuen Weg aus Zweckmäßigkeitsgründen und zwar<br />

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