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MARIEN pdf

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Was hatte es mit diesem Bischofsstuhl auf sich? Seit jener Zeit in unserem Besitz, rankten<br />

sich doch so manche Legenden über seine Herkunft. Bis vor kurzem waren wir noch<br />

der Ansicht, dass dieser Stuhl wohl aus dem Kloster Beyenburg stamme, da er das Zeichen<br />

des Kreuzes, so ähnlich wie das der Kreuzherren, trägt. Doch im Jahre 2003 fand<br />

ich in den Archivunterlagen ein Schreiben der Freifrau von Hövel, in dem sie sich für die<br />

nicht fristgerechte Fertigstellung eines Stuhles als Geschenk zur Einweihung der umgestalteten<br />

Marienkirche entschuldigte. An der Beschreibung konnte man erkennen,<br />

dass es sich um den vorhandenen Stuhl handelte. Sie hatte diesen Stuhl als<br />

„Beichtstuhl“ für die Sakristei fertigen lassen, denn damals konnte man noch, wenn die<br />

„Schlange der anstehenden Beichtenden“ an den drei Beichtstühlen in der Kirche zu<br />

lang wurden, zusätzlich in der Sakristei beichten. Dafür wurde aus dem dortigen Wandschrank<br />

eine Beichtwand mit Sprechfenster heraus gezogen. Auf der einen Seite stand<br />

besagter Sesselstuhl – auf die Gegenseite stellte man eine gepolsterte Beichtbank.<br />

Im Mai 1900 lieferte die Fa. Viktor von der Horst aus Münster 8 neue Glasfenster für<br />

eine Gesamtsumme in Höhe von 3600 Mark und baute sie ein. Die 8 Hauptfenster zeigten:<br />

Die Verkündigung, die Heimsuchung, die Auferstehung,<br />

die Geburt Jesu, die Aufopferung, die Krönung, die Himmelfahrt und Pfingsten.<br />

Das Muster des Orgelempore-Fensters bekam eine Inschrift und bestand aus Rauten.<br />

Damit fanden die sich über 5 Jahre hinziehenden Umbaumaßnahmen<br />

ihren endgültigen Abschluss. Die gesamten Reparaturund<br />

Erneuerungskosten beliefen sich auf ca. 35.000 Mark.<br />

Hier einige Einzelposten:<br />

Neue Kirchenbänke ohne Anstrich<br />

1806 Mark<br />

Orgelrestauration<br />

1623 Mark<br />

Das Gewölbe, die Platten des Fußbodens<br />

und eine Holzbekleidung unter den Bänken 15876 Mark<br />

Eisenteile<br />

984 Mark<br />

Malerarbeiten<br />

934 Mark<br />

2 Beichtstühle 2200 Mark<br />

Dachbedeckung Messseite<br />

3477 Mark<br />

Sämtliche Läufer<br />

664 Mark<br />

Eines der neuen Fenster –<br />

im 2. Weltkrieg zerstört<br />

Links: Altar mit Chorgestühl<br />

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