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MARIEN pdf

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Angesichts dieser Sachlage sah sich der Bischof von Essen gezwungen, auf der Grundlage<br />

eines flächendeckend für das Bistum erarbeiteten Kooperationsplans, den sog. Personalplan<br />

2006, zu erstellen. In ihm versuchte er, aus der dargelegten rückläufigen Entwicklung<br />

in vielen Bereichen die erforderlichen Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />

Seine Überlegungen führten, auf Schwelm bezogen, zu dem Ergebnis, dass in Zukunft<br />

für beide Gemeinden nur ein Pfarrer, eine halbe Kaplanstelle, eine halbe Stelle für eine<br />

Gemeindereferentin und eine Stelle für einen Priester im besonderen Dienst (z. B. ein<br />

Pfarrer i. R.) vorgesehen seien. Dass nun eine solche Planung insbesondere bei den<br />

Mitgliedern der Pfarrei Heilig Geist dunkle Zukunftsperspektiven hervorrief, lag auf der<br />

Hand.<br />

Dabei hatte die Gemeinde im Laufe der Jahre immer mehr zu einer eigenen Identität gefunden,<br />

nicht zuletzt durch das Entwickeln besonderer Formen der Seelsorge und des<br />

Gemeindelebens. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang lediglich die Festwoche zur<br />

Feier des 25jährigen Jubiläums im Jahre 1989, wobei auch die Ausführungen in einer<br />

aus diesem Anlass herausgegebenen Festschrift aussagekräftige Hinweise auf das ausgeprägte<br />

Gemeindebewusstsein in Heilig Geist enthielten.<br />

Entscheidende Weichenstellung in Schwelm<br />

Im Jahre 1999 bekamen die beschriebenen Vorgaben des Bistums eine unerwartete Aktualität<br />

und sogar Dringlichkeit. Der Pfarrer der Gemeinde Heilig Geist, Andreas Afting,<br />

hatte nämlich zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Somit musste<br />

mit der Möglichkeit gerechnet werden, dass er vorzeitig beim Bischof einen Antrag auf<br />

Versetzung in den Ruhestand stellen würde. Dies aber bedeutete gleichzeitig, dass unmittelbar<br />

nach seinem Ausscheiden die erwähnten Maßgaben des Personalplans 2006<br />

greifen würden.<br />

Als Folge solcher Ungewissheit entstanden natürlich Unruhe und Besorgnis in der Gemeinde,<br />

und in zahlreichen Gesprächen ging es immer wieder um die Fragen: Was wird<br />

aus uns und unserer Gemeinde? Wie werden die unausweichlich auf uns zukommenden<br />

seelsorglichen und praktischen Probleme gelöst? In besonderer Weise waren jetzt die<br />

Verantwortlichen der Gemeinden St. Marien und Heilig Geist, deren Seelsorger, sowie<br />

die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände gefordert.<br />

Zunächst kam auf sie die Aufgabe zu, die entscheidende Weichenstellung vorzunehmen.<br />

Dabei boten sich ihnen als Alternativen zwei Möglichkeiten, bei denen allerdings<br />

hinsichtlich des zur Verfügung stehenden eingeschränkten Seelsorgeteams kein Unterschied<br />

bestand:<br />

1. ein Pfarrgemeindeverbund beider Gemeinden, d. h. ein gemeinsamer Pfarrer für zwei<br />

selbständige Gemeinden (ohne die Zielsetzung eines künftigen Zusammenschlusses),<br />

2. ein Zusammenschluss beider Pfarrgemeinden.<br />

Anfangs kam es zu unterschiedlichen Voten der beiden Gemeinden. Der Pfarrgemeinderat<br />

und Kirchenvorstand von Heilig Geist entschieden sich für die erste Variante. Ihre<br />

Argumente hierfür waren in erster Linie die Überlegung, dass man nicht ohne weiteres<br />

eine in Jahrzehnten gewachsene und bewährte Gemeinschaft aufgeben könne und dürfe.<br />

Anderenfalls bestehe die Gefahr, dass die Basisarbeit (wie Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit)<br />

nicht in ihrer bisherigen, allseits geschätzten Form weitergeführt werden<br />

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